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Der Anstieg der Meeresspiegel soll gewaltige Migrationsbewegungen auslösen. Stimmt das überhaupt?

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Eine häufige Vorhersage für die kommenden Jahrzehnte lautet: Der klimabedingte Anstieg der Meeresspiegel in vielen Küstenregionen treibt Millionen Menschen in die Flucht und wird zu gewaltigen Migrationsbewegungen führen. Doch stimmt das überhaupt? Maximal zuverlässige Prognosen wären natürlich wichtig, um sich auf das Problem einstellen zu können.

Meist werden zu erwartende Fluchttendenzen direkt aus dem errechneten Anstieg der Meere abgeleitet. Wie nun ein internationales Fachjournal berichtet, ist das womöglich zu kurz gegriffen und lässt einen Faktor außer Acht: das Verhalten der Menschen in den betroffenen Regionen. Auf vier philippinischen Inseln, die bei Stürmen oft überflutet werden, beobachteten die Forscher, wie Bewohner auf Umweltkatastrophen reagieren: Sie ergreifen stets simple bauliche Maßnahmen; ein geplantes Umsiedlungsprogramm lehnen sie rigoros ab. Zwar handelt es sich dabei um Einzelfälle, doch sie deuten darauf hin, dass vielleicht ein Umstand künftig in Kalkulationen mehr zu berücksichtigen ist: der dringende Wunsch der Menschen, in ihrer Heimat zu bleiben.