Scientists in laboratory working on research
Wissenschaft

Heureka-Momente: Wissenschaftliche Durchbrüche 2023

Therapien mit der Genschere, Organzüchtung im Labor, kosmische Biomoleküle – das Jahr 2023 war voller großer Leistungen der Forschung. Sieben Errungenschaften, die bald unser Leben bereichern könnten.

Drucken

Schriftgröße

1. CRISPR: Mit der Genschere gegen Erbkrankheiten

Mitte November traf Großbritannien eine Entscheidung, die den Beginn eines neuen Kapitels der Medizin markieren könnte: Die Behörden ließen die weltweit erste CRISPR-Therapie zu – eine Behandlung mit der „Genschere“ CRIPR/Cas9. Die Genschere verspricht, mittels gezielter Eingriffe ins Erbgut schwere Krankheiten zu beheben. Das Prinzip: Zunächst wird eine gewünschte Stelle im Genom anvisiert, dann erfolgt ein Schnitt durch den DNA-Strang. Dadurch wird ein Gen inaktiviert, das eine bestimmte Erbkrankheit verursacht. Das Anwendungsgebiet wäre riesig: Es sind mehr als 10.000 monogenetische Krankheiten bekannt, bei denen ein einzelnes fehlerhaftes Gen gravierende Leiden auslöst. Funktionieren CRISPR-Therapien wie erhofft, gäbe es für viele davon eine Heilung.

Was nun zugelassen wurde, ist eine Therapie gegen zwei erbliche Blutkrankheiten: Sichelzellanämie und Beta-Thalässemie. Beiden liegt ein Defekt bei der Bildung des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin zugrunde, und sie gehen mit Schmerzen respektive mit Blutarmut einher. Die Genschere schaltet ein bestimmtes Gen ab, mit der Folge, dass der Körper wieder intaktes Hämoglobin produzieren kann.

Alwin   Schönberger

Alwin Schönberger

Ressortleitung Wissenschaft