Lernen mit Licht

Tageshelligkeit im Klassenzimmer fördert die Aufmerksamkeit.

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Der Immunologe Arnulf Hartl befasst sich an der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität in Salzburg mit Einflüssen der Natur auf den menschlichen Organismus. Seit eine Ärztin am Inselspital Bern vor 30 Jahren entdeckte, dass Licht gegen die saisonale Winterdepression hilft, gilt die Lichttherapie in der Psychiatrie als etabliert. Der Mensch braucht Licht für die Steuerung bestimmter Körperfunktionen. Die aufgehende Sonne bewirkt im Körper den Abbau des Schlafhormons Melatonin und fördert die Bildung von wichtigen Stresshormonen wie Cortisol, Adrenalin, Noradrenalin, die uns vigilant machen - bereit zur Flucht oder zum Kampf, ein Erbe der Evolution. Im Laufe des Tages wird das Cortisol abgebaut, bis wir einschlafen. Wenn der Cortisolspiegel permanent erhöht, also chronifiziert ist, hat dies gesundheitliche Auswirkungen, vom Burn-out bis zu erhöhtem Krebsrisiko.

Positive Wirkung auf Lernklima

Der Immunologe Hartl konnte in einer Studie mit Eltern und Schülern nachweisen, dass durch eine höhere Lichtdosis das Schlafhormon Melatonin stärker abgebaut wird und dass Licht eine positive Wirkung auf das Lernklima hat. Allerdings: Bei Serien-Tropentagen wie im diesjährigen Sommer hat man eher das Bedürfnis, die Fenster abzudunkeln. Im Klassenzimmer wirkt das jedoch kontraproduktiv, weil die Schüler einschlafen. Die Salzburger Firma Schlotterer fand in Zusammenarbeit mit Hartl einen patentierten Weg, wie man beides erzielen kann: Abschattung durch Außenjalousien, die durch doppel-konkave Wölbung und eine bestimmte Beschichtung das Tageslicht trotzdem an die Decke des Innenraums reflektieren.