Restitution: Die Affäre Klimt

Restitution: Klimt-Züge - Der Kampf um die fünf geraubten Klimt-Gemälde geht weiter

Der Kampf um die Klimt-Gemälde geht weiter

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Wenn Maria Altmann wollte, dann könnte sie jetzt Folgendes tun: sich im Wiener Belvedere fünf Gemälde von Klimt einpacken lassen und sie im Wohnzimmer ihres Hauses in Los Angeles an die Wand hängen. Die Bilder, deren Marktwert auf insgesamt 200 Millionen Euro geschätzt wird, gehören nun hochoffiziell wieder ihr und ihren Miterben – und nicht der Österreichischen Galerie Belvedere, in der sie sechs Jahrzehnte lang ausgestellt waren. Das hat ein Schiedsgericht vergangene Woche bekannt gegeben.

Doch Maria Altmann denkt nicht daran, die Kunstwerke in ihr privates Anwesen zu übernehmen. „Keinen Tag, keine Stunde möchte ich die Klimts bei mir zu Hause haben“, sagt die alte Dame, die sich nach der Vertreibung durch die Nazis in Kalifornien eine Existenz als Boutiquenbesitzerin aufbaute, in schönstem Wiener Deutsch: „Ich möchte ja noch länger leben. Und die Nachbarn machen sich ohnehin schon Sorgen.“

Altmann lacht. Im Februar wird sie 90. Die vergangenen sieben Jahre hat sie um ihr Eigentum gekämpft: die Bildnisse „Adele Bloch-Bauer I“ (berühmt als „Goldene Adele“), „Adele Bloch-Bauer II“, „Apfelbaum I“, „Buchenwald/Birkenwald“ und „Häuser in Unterach am Attersee“ – nach dem „Anschluss“ 1938 von den Nazis konfisziert, nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs von Österreich einbehalten und in der Folge umstandslos zum Gewohnheitsbesitz der Zweiten Republik avanciert.

Doch nunmehr ist klar: „Puppe Bloch-Bauer“ – so heißt die unförmige Nachbildung der „Goldenen Adele“, die für 22 Euro im Museumsshop der Österreichischen Galerie zu erwerben ist – wird hier nicht mehr tanzen.

Dass die Gemälde nun wieder ihren rechtmäßigen Eigentümern zufallen sollen, löst altbekannte Abwehrreflexe aus. Am vergangenen Freitag sah sich das Belvedere kurzfristig gezwungen, die Klimts abzuhängen. In der Nacht zuvor war bei Altmanns Anwalt Randol Schoenberg per E-Mail eine Drohung eingegangen, laut welcher die Kunstwerke zerstört werden sollten, um so ihre Rückgabe oder ihren allfälligen Ankauf zu verhindern. Die Botschaft: Die jüdischen Erben sollen weder die Bilder noch Geld dafür bekommen.

Die rabiate Reaktion eines wenig später ausgeforschten Niederösterreichers, der angab, in alkoholisiertem Zustand gehandelt zu haben, überrascht kaum: Die österreichische Politik hat nichts getan, um Verständnis dafür zu wecken, dass die Klimts nicht Österreich gehören, sondern den Erben ihrer ursprünglichen Besitzer, der Industriellenfamilie Bloch-Bauer.

Im Gegenteil: Seit das Urteil des mit drei österreichischen Juristen besetzten Schiedsgerichts bekannt gegeben wurde, beherrschte nur noch eine einzige Frage die Diskussion: Woher das viele Geld nehmen, um wenigstens eines oder zwei der Bilder behalten zu können?

ÖVP-Bildungsministerin Elisabeth Gehrer eröffnete das Spiel mit der Erklärung, ein Ankauf der Klimts übersteige „bei Weitem unsere finanziellen Möglichkeiten“. Wilfried Seipel, der Direktor des Kunsthistorischen Museums, sprang der gebeutelten Ministerin bei, bezeichnete die „Goldene Adele“ kurzerhand als „Weltkulturerbe“ und rief zum nationalen Schulterschluss auf. In Wiener Bankenkreisen wurde kolportiert, „Krone“-Herausgeber Hans Dichand trage sich mit dem Gedanken, selbst zumindest eines der Gemälde zu erstehen.

Selbst gemeinhin besonnene Gemüter verstiegen sich zu absonderlichen Vergleichen: „Die Österreicher sind stets für ,Nachbar in Not‘ zu motivieren. Jetzt haben wir ,Österreich in Not‘“, ließ sich der ehemalige ÖVP-Vizekanzler Erhard Busek vernehmen – als wäre der drittreichste EU-Staat eine hoffnungslose Krisenregion, die weltweiter Hilfe bedarf.

Die SPÖ, die ihre Kunstexpertise kürzlich erst durch populistisches Agitieren gegen die so genannten „Porno-Plakate“ des Projekts „25 Peaces“ unter Beweis gestellt hat, mochte natürlich nicht zurückstehen: Parteichef Alfred Gusenbauer sorgte sich um die fünf „Schlüsselwerke der österreichischen Kunst“ und hob das Thema auf bekannt hohes tagespolitisches Niveau: „Dass der Finanzminister die Post verscherbelt, damit wir uns zwei Bilder leisten, das wird wohl nicht der Weisheit letzter Schluss sein.“

Ministerin Gehrer klapperte Banken, Wirtschaftstreibende und prominente Kunstmäzene ab, um Finanzierungsquellen zu erschließen. Sogar die Auflage eines Klimt-Bonds wurde angedacht. Dabei handelt es sich um eine Schuldverschreibung, etwa auf zwanzig Jahre, die von der Republik begeben werden könnte.

Die mögliche Lösung könnte aber einfacher aussehen: Hinter verschlossenen Türen wurde über das Wochenende jenes Modell verhandelt, das Raiffeisen-Generalanwalt Christian Konrad und Walther Rothensteiner, Chef der Raiffeisen Zentralbank (RZB) – er ist auch im Verband der Freunde der Österreichischen Galerie Belvedere vertreten – angeregt hatten. Demnach soll der Republik ein Kredit zum Ankauf der Klimts gewährt werden, von einem Konsortium, zu dem, so ein Insider gegenüber profil, „alle Banken eingeladen sind“. Der Staat leistet den Zinsendienst, die Rückzahlung der offenen Summe könnte nach hinten verlagert werden.

Geld. Die Idee, die Kreditwirtschaft könnte einen oder mehrere der Klimts selbst kaufen und als Leihgeber auftreten, wurde in der ersten Runde aber schlichtweg abgelehnt: „Allein die Versicherungssumme würde uns umbringen“, sagt ein Banker.

Dass viel Geld in die Hand genommen werden muss, wenn die Klimts weiterhin im Belvedere hängen sollen, steht indes außer Frage. Die Eigentümer der Gemälde wollen einen „fairen Preis“, erklärt ihr Anwalt Schoenberg.

Bis Anfang Februar muss sich die Republik dazu äußern, ob sie die Bilder ankaufen will. Der Preis wird, wie in einem Side-Letter vereinbart, dann aus den Schätzgutachten von drei internationalen Kunstexperten oder Auktionshäusern ermittelt.

Die New Yorker Kunsthändlerin und Klimt-Expertin Jane Kallir bezeichnet die „Goldene Adele“ als „absolut einzigartiges Gemälde – das zweitwichtigste, das Klimt geschaffen hat. Ich glaube, dass ein Preis von 100 Millionen Dollar absolut nicht unrealistisch wäre.“ Ähnlich äußert sich Helena Newman, Sotheby’s-Direktorin des Londoner Departments für Impressionisten und Klassische Moderne: „Die ‚Goldene Adele‘ war bisher noch nie auf dem Markt. Sie ist unvergleichbar. Da gibt es keine Obergrenze.“

Inzwischen ruft das halboffizielle Österreich in Person des Wiener Ex-Bürgermeisters Helmut Zilk bereits nach einem „Nationalkomitee“ – gehe es doch, so Erhard Busek, um die „Identität Österreichs“.

Dass diese Identität auch darin besteht, wie Österreich mit den Bildern, ihren rechtmäßigen Besitzern und nebenbei seiner eigenen Vergangenheit umgegangen ist, verhallt in der allgemeinen Kakofonie nahezu ungehört.

Denn als die Erben der Familie Bloch-Bauer Ende der neunziger Jahre erstmals ihre Besitzansprüche an den fünf Klimts geltend machen wollten, versuchte die Republik zunächst einmal das, was ihre Gründer in den Nachkriegsjahren erfolgreich vorexerziert hatten: die Causa in die Länge zu ziehen – mit juristischen Finten und Vertrauen auf den österreichischen Schmäh.

Ein überspitzter Befund? Wohl kaum. Maria Altmann erinnert sich an ihren einzigen Besuch bei Wissenschaftsministerin Gehrer im Jahr 1998: „Sie war zuckersüß und hat immer gemeint, ich solle doch noch bleiben, es sei so nett mit mir.“ Nach eineinhalb Stunden Smalltalk über Enkelkinder und amerikanisches Spielzeug habe sie versucht, zur Sache zu kommen – der Rückgabe der Bilder. Daraufhin sei das Gespräch recht rasch zu Ende gewesen.

Die Geschichte der Bilder und der Familie Bloch-Bauer könnte fast von Thomas Bernhard stammen, der Österreich in seinen Werken bis zur Kenntlichkeit zu entstellen pflegte.

Sie begann im Wien der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, im aufgeklärten, kunstsinnigen jüdischen Großbürgertum des Fin de Siècle. Adele Bloch-Bauer und ihr Mann, der Zuckerindustrielle Ferdinand Bloch-Bauer, scharten in ihren Salons Künstler und Intellektuelle um sich, in ihrem Palais in der Elisabethstraße 18 in der Wiener Innenstadt hingen dutzende wichtiger Werke von Künstlern wie Ferdi-nand Georg Waldmüller, Rudolf von Alt und August von Pettenkofen. Adele „war die Frau von heute in der ‚Welt von gestern‘, wie es Stefan Zweig in seinem gleichnamigen Buch nannte. „Zweig war bei Tante Adele oft zu Gast“, sagt Maria Altmann. Würde Frau Bloch-Bauer heute leben, wäre sie „mit ihrer Weltanschauung und ihrem Streben nach Wissen auf allen Gebieten zuerst auf die Universität gegangen, um dann vielleicht Politikerin zu werden“.

Großbürgertum. Eine besondere Beziehung verband das Paar mit Gustav Klimt. Der Secessionist muss Adele kennen gelernt haben, als sie knapp vor Weihnachten 1899 den um neunzehn Jahre älteren Gustav Bloch heiratete. Klimt fertigte seine erste Porträtskizze von Adele im Jahr 1900 an, möglicherweise war die zarte Dame auch Modell für die 1901 vollendete „Judith I“. 1907 entstand das Porträt „Adele Bloch-Bauer I“ – die „Goldene Adele“.

Klimts Werke hingen in Adeles Appartement im Familienpalais. In ihrem 1923 verfassten Testament hielt sie fest: „Meine 2 Porträts und die 4 Landschaften von Gustav Klimt bitte ich meinen Ehegatten nach seinem Tode der Österreichischen Staats-Galerie in Wien zu hinterlassen“ – ein Satz, der nach dem Krieg dafür bemüht werden sollte, um die unrechtmäßige Besitzergreifung der Gemälde in der NS-Zeit zu legitimieren. So, als sei zwischen 1938 und 1945 nichts passiert.

Adele starb 1925, ihr Mann Ferdinand Bloch-Bauer bekam keine Möglichkeit mehr, die Bitte seiner Frau zu erfüllen: Er verschied 1945 im Schweizer Exil. Sein gesamtes Vermögen in Österreich war zu diesem Zeitpunkt beschlagnahmt, enteignet, verkauft. Die Österreichische Zuckerindustrie AG, deren Teilhaber und Präsident er gewesen war, war um einen Bruchteil ihres Werts an einen von den Nazis bestimmten Käufer gegangen, den deutschen Lebensmittelindustriellen Clemens Auer.

Die Klimt-Gemälde rissen sich die Nationalsozialisten unter den Nagel. Sie wurden von dem Anwalt Erich Führer, den die NS-Behörden zum Liquidator des Bloch-Bauer’schen Besitzes bestellt hatten, teils an die Österreichische Galerie weitergegeben, teils verkauft.

Nach dem Krieg nahm Ferdinands Neffe Robert Bentley die Suche nach dem Vermögen auf. Robert Bentley war von Ferdinand Bloch-Bauer gemeinsam mit Maria Altmann und seiner Schwester Luise Gutmann als Erbe bestimmt worden. 1947 schrieb er: „In Österreich liegt die Sache so, dass seinerzeit von den Nazis Onkels gesamtes bwegl. und unbewegl. Vermögen gestohlen wurde … Es wird lange dauern, bis man da etwas auf Grund der Wiedergutmachungsgesetze retten wird.“

Er sollte bitter Recht behalten. Die Rückstellung der Aktien der Österreichischen Zuckerindustrie AG zog sich bis 1957 hin: Schließlich wurden die Anteile von den gesamt vier großen Erbengruppen um 118,6 Millionen Schilling an ein österreichisches Konsortium verkauft.

Bei den Gemälden Klimts berief sich die Österreichische Galerie auf den letzten Willen Adeles, der freilich lange vor der Machtübernahme durch die Nazis niedergeschrieben worden war. Schließlich stimmten die Erben dem Verbleib der Werke in Österreich zu, um dadurch die Ausfuhrgenehmigung für andere Teile der Sammlung zu erhalten.

Abgepresst. Erst das Kunstrückgabegesetz 1998 eröffnete eine Möglichkeit zur Rückstellung der Bilder. Und erst der vergangene Woche erfolgte Schiedsspruch stellt unmissverständlich klar, dass Österreich sie zu Unrecht in Besitz behalten hatte. Wörtlich heißt es darin: „Die Schiedsrichter sind davon ausgegangen, dass Adele Bloch-Bauer in ihrem Testament aus dem Jahr 1923 die Bilder der Galerie nicht wirksam vermacht, sondern ihren Gatten nur – rechtlich unverbindlich – gebeten hat, die Kunstwerke nach seinem Tod der Galerie zu hinterlassen.“ Die Schiedsrichter zum Einverständnis der Erben 1948: „Dies geschah im Zuge der Bemühungen, für die übrigen wiederbeschafften Gegenstände aus der umfangreichen Sammlung die Ausfuhrgenehmigung zu bekommen.“

Im Klartext: Die Republik Österreich hatte der Familie die Gemälde mehr oder weniger abgepresst. Unter Einbeziehung all dieser Umstände seien die Voraussetzungen für eine Rückstellung der Bilder erfüllt, so das Schiedsgericht.

Der Weg dahin war für die Nachkommen Bloch-Bauers erniedrigend. Der Kunstrückgabebeirat lehnte die Rückgabe der Bilder ab. Ministerin Gehrer, die sich beim Kaffeeplausch zuvor noch so charmant gegeben hatte, ließ Maria Altmann abblitzen. Altmann erinnert sich an das Treffen mit der Politikerin: „Als ich nach langem Geplauder das Politische angesprochen habe, dass meine Tante Adele ja nur als Bitte ausgesprochen hatte, ihr Mann möge die Klimts nach seinem Tod der Österreichischen Galerie vermachen, hat Frau Gehrer nur in schönem Österreichisch gemeint: ‚Ja, das weiß ich ja.‘“

Als „charmant, aber niederträchtig“ bezeichnet Altmann Österreich nun in einem Interview mit der Schweizer „Weltwoche“. Nicht ohne Grund: Briefliche Einladungen zu weiteren Gesprächen ließ Gehrer fürderhin unbeantwortet. An Altmanns Anwalt Randol Schoenberg schrieb die Ministerin: „Wenn Sie nun die Klimt-Gemälde mehrfach als ‚gestohlen‘ bezeichnen und somit das Eigentum des Bundes daran bestreiten … müssten Sie Ihr Recht vor ordentlichen Gerichten suchen.“

Das geschah dann auch. 1999 brachte Altmanns österreichischer Anwalt Stefan Gulner Klage ein. Und wieder legte sich die Republik quer. Erst sollten die Familien gleich einmal 24 Millionen Schilling (1,7 Millionen Euro) als Gerichtskosten hinterlegen. Als das Gericht den Betrag auf fünf Millionen Schilling reduzierte, erhob die Finanzprokuratur als Anwalt des Bundes Einspruch gegen diese Entscheidung.

Daraufhin brachte Altmann-Anwalt Schoenberg in den USA Klage gegen die Republik Österreich ein. Und die Republik spielte wieder auf Zeit, legte Einspruch um Einspruch ein und brachte den international einmaligen Fall durch diese Vorgangsweise bis vor den Obersten Gerichtshof der USA. Der befand 2004, dass ein Prozess um die Bilder in den Vereinigten Staaten zulässig sei. Erst unter dem Druck dieses Urteils willigte die Republik ein, die Causa einem Schiedsgericht zu übergeben.

Mit dessen Urteil ist nunmehr klargestellt, dass die Österreichische Galerie Belvedere zumindest zehn ihrer ursprünglich 33 Klimts unrechtmäßig besessen hat. Bis 2004 mussten bereits fünf Gemälde des Meisters zurückgegeben werden, nun folgen die nächsten fünf.

Ein weiterer Klimt könnte dem Belvedere schon demnächst abhanden kommen: das „Bildnis Amalie Zuckerkandl“. Auf dieses Gemälde, das sich ebenfalls in der Sammlung Bloch-Bauer befunden hatte, erheben neben der Republik Österreich zwei weitere Parteien Besitzansprüche: die Nachkommen von Amalie Zuckerkandl ebenso wie die Erben der Bloch-Bauers.

Klimt hatte bis zu seinem Tod im Jahr 1918 an diesem Porträt gearbeitet. Im Laufe der Wirtschaftskrise der zwanziger Jahre verkaufte die Familie Zuckerkandl das Gemälde an Ferdinand Bloch-Bauer. Während Bloch-Bauer kurz vor dem Anschluss 1938 flüchten konnte, blieben die Zuckerkandls in der nunmehrigen „Ostmark“ – und verarmten zusehends. Bloch-Bauer unterstützte Amalie Zuckerkandl, die von einer kleinen Gnadenrente der Israelitischen Kultusgemeinde lebte, finanziell noch jahrelang. 1941 stellte er die Zahlungen ein, sorgte jedoch gleichzeitig dafür, dass das „Bildnis Amalie Zuckerkandl“ wieder ihrer Familie zufiel. Hermine Müller-Hofmann, die in Not geratene Tochter der Porträtierten, gab es während des Krieges an die Wiener Galeristin Viktoria „Vita“ Künstler um 1600 Reichsmark weiter – ein Notverkauf, wie Familienanwalt Alfred Noll nun argumentiert. Und damit ein klarer Fall für eine Restitution.

Im Jahr 1987 war das Werk als Schenkung von Vita Künstler in der Österreichischen Galerie Belvedere gelandet. Damals war Amalie Zuckerkandl bereits 45 Jahre tot: Die Nazis hatten sie 1942 deportiert und vermutlich im KZ Belzec ermordet.

Mitarbeit: Ro Raftl
Von Marianne Enigl und Martin Staudinger