Die bewaffneten Geiselnehmer Dieter Degowski (l) und Hans-Jürgen Rösner am 17.8.1988 in dem in Bremen gekaperten Linienbus.

Vor 30 Jahren sorgte Gladbecker Geiseldrama für Schlagzeilen

Auf der Flucht von Rösner und Degowski starben drei Menschen.

Drucken

Schriftgröße

Heute jährt sich das Gladbecker Geiseldrama zum 30. Mal. Am 16. August 1988 stürmten Dieter Degowski und Hans-Jürgen Rösner in Gladbeck im Ruhrgebiet schwer bewaffnet eine Bank. Als sie die anrückende Polizei bemerkten, nahmen sie laut dpa zwei Geiseln und forderten einen Fluchtwagen sowie 420.000 D-Mark. Auf der Flucht starben drei Menschen.

Kurz nachdem die Kriminellen mit Geiseln und Geld losfahren, stieg Rösners Freundin zu. Am nächsten Tag kaperten sie in Bremen einen Linienbus und nahmen 35 Geiseln. Als die Polizei Rösners Freundin vorübergehend festhielt, erschoss Degowski eine Geisel, einen 15-jährigen Buben. Bei der weiteren Verfolgung verunglückte ein Polizist tödlich. Die Geiselnehmer ließen den Bus stehen und flüchteten mit zwei Bremer Geiseln in einem Auto. Ein Journalist fuhr in Köln sogar ein Stück mit. Am 18. August griff ein Sondereinsatzkommando auf der Autobahn bei Bad Honnef zu. Die 18-jährige Geisel Silke Bischoff starb an einer Kugel aus Rösners Waffe. Die beiden Männer wurden 1991 zu lebenslanger Haft verurteilt, Rösner mit anschließender Sicherungsverwahrung. Degowski wurde 2017 bedingt entlassen und mit einer neuen Identität ausgestattet.