Afghanistan

Zwischen Alpen und Hindukusch

profil-Mitarbeiter Emran Feroz hat ein Buch über seine Kindheit in Tirol, die Geschichte seiner Familie und sein Leben als Kriegsreporter geschrieben – ein muslimisches Leben zwischen Alpen und Hindukusch, zwischen Andreas Hofer und den Taliban. profil bringt einen Vorabdruck von „Vom Westen nichts Neues“.

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Wie lässt sich Emran Feroz beschreiben? Als Tiroler Afghane? Als Afghane aus Tirol? Seit seiner Kindheit bewegt sich der gebürtige Tiroler zwischen den Welten. Sein Vater kam Ende der 1970er-Jahre mit dem Bus aus Kabul nach Europa, geplant war ein Aufenthalt von wenigen Jahren. Doch dann marschierten die Sowjets in Afghanistan ein – und Vater Feroz blieb in Tirol.

Sein Sohn Emran, Jahrgang 1991, wuchs in Innsbruck auf. Er sprach Tirolerisch und kannte die Landeshymne auswendig, doch das reichte nicht aus, um als „echter Tiroler“ zu gelten. Und so blieb Feroz der „Afghane in Tirol“. In seinem neuen Buch „Vom Westen nichts Neues“ erzählt er von seiner Kindheit in Tirol und davon, wie er Jahre später als Journalist Afghanistan wiederentdeckte – und entlarvt nebenher den westlichen Rassismus im Umgang mit der muslimischen Welt. Im Folgenden ein Auszug aus seinem Buch, das mit einem Auszug aus der Tiroler Landeshymne beginnt.

Siobhán Geets

Siobhán Geets

ist seit 2020 im Außenpolitik-Ressort.