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Appetithappen

Auf dem Weg in die Selbstständigkeit ist Franchising eine mögliche Richtung. Wer sich für ein System interessiert, sollte aber wichtige Kriterien beachten.

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von Robert Prazak

„Nicht zuletzt wegen der Krise wollen sich viel neu orientieren“, sagt Klaus Haberl. Das führe zu einem steigenden Interesse an Franchising – und er muss es wissen, schließlich zählt der Geschäftsführer von Bistrobox selbst zu einem Anbieter eines Franchisesystems. Seine Idee: Warmes Essen wie Pizzaschnitten, Kaffee, Schokoriegel und Getränke kommen im Selbstbedienungsverfahren aus der namensgebenden Bistrobox. Die Selbstversorgung aus dem Container ist derzeit an 32 Standorten – unter anderem in Wien und Graz – möglich, mittels Franchising soll es aber in absehbarer Zeit 300 davon in ganz Österreich geben. Zu den derzeit 18 Franchisenehmern will Haberl also viele weitere für sein System begeistern. „Die Herausforderung besteht darin, die besten Standorte mit den besten Franchisepartnern zu matchen“, sagt er.

Nicht nur mit Snacks besteht die Möglichkeit, den Appetit auf die Selbstständigkeit und das eigene Unternehmen zu befriedigen: Franchising ist in vielen Branchen üblich, von der Systemgastronomie über Immobilien bis zu Fitness-Studios. Und diese Systeme hätten vor allem in Krisenzeiten einen Vorteil gegenüber anderen Geschäftsmodellen, argumentiert Barbara Steiner, Generalsekretärin des Österreichischen Franchise-Verbands. „Der Zusammenhalt, das Netzwerk und der regelmäßige Erfahrungsaustausch haben die Franchise-Szene in den vergangenen Monaten profitieren lassen.“ 83 Prozent der Mitglieder ihres Verbands sind laut einer aktuellen Umfrage auf der Suche nach neuen Partnern. Die Auswahl an Angeboten sei aufgrund der Marktgröße zwar überschaubar, konstatiert Haberl. „Aber es kommen auch immer wieder neue, interessante Systeme auf den Markt, die auch Potential für Internationalisierung haben.“

Wer sich für Franchising interessiert, sollte dennoch beachten, dass mit der Partnerschaft bestehende Strukturen und Prozesse übernommen werden – man beginnt nicht bei Null, sondern baut auf etwas auf. Das kann nicht nur positiv sein, sondern unter Umständen als Einschränkung verstanden werden, warnt Barbara Steiner. „Franchising bedeutet, sich einer etablierten und erprobten Marke zu bedienen.“ Gerade zu Beginn einer Partnerschaft brauche es zudem Durchhaltevermögen und ein gewisses finanzielles Polster, um das Geschäft anzukurbeln.