Beweislast
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Mythos: Sind Kryptoassets Klimakiller?

121 Terawattstunden Strom werden laut einer aktuellen Studie der Universität Cambridge jährlich von Bitcoin verbraucht.

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Eine wichtige Frage bei der Beurteilung von Kryptoassets (Kryptowährungen) in Bezug auf den Energieverbrauch lautet: Proof of Work oder Proof of Stake? Proof of Work ist ein sogenannter Konsens-Mechanismus und dient der Absicherung der Blockchain gegen unehrliches Verhalten von Knoten. Der (unbekannte) Erfinder von Bitcoin hatte die Idee, das bereits davor bestehende Konzept zu verwenden, um Transaktionen zu verifizieren und Blöcke auf der Blockchain zu schaffen: Rechner aus dem Netzwerk versuchen dabei, möglichst rasch eine Art mathematisches Rätsel zu lösen – dieses sogenannte Mining bringt ihnen eine Belohnung in Form von Bitcoin und Transaktionsgebühren, erfordert aber hohe Rechenleistungen und daher viel Energie.

56 Prozent der Energie, die für das Bitcoin-Mining verwendet wird, stammen laut einem aktuellen Report derzeit aus erneuerbaren Quellen wie Wasserkraft.

Deutlich weniger Energie verbraucht ein anderes Nachweiskonzept namens Proof of Stake: Dabei werden keine Rechenaufgaben gelöst, sondern es wird eine Kaution in Kryptowährung auf der Blockchain hinterlegt, die bei erkannter Unehrlichkeit verloren geht. Proof of Stake findet bei anderen Kryptoassets Einsatz, allerdings ist noch umstritten, welches Konzept sicherer ist.

Mythos: Sind Kryptoassets Klimakiller?

Bitcoin ist ein wahrer Stromfresser, daran besteht kein Zweifel. Doch Kryptoassets verbrauchen nicht per se große Mengen an Energie – es komme auf das jeweilige Projekt an, meint Matthias Reder vom Grazer Bitcoin-Händler Coinfinity. „Das Bewusstsein, welche Auswirkungen solche Kryptoassets auf den Klimawandel haben können, steigt“, so Reder. Generell werde die Energie aber nicht sinnlos vergeudet, sondern einer sinnvollen Nutzung zugeführt; zudem würden Referenzdaten fehlen – etwa „wie viel Energie alle Bankautomaten weltweit verbrauchen oder welchen CO2-Fußabdruck eine Inlandsüberweisung hinterlässt“. Sein Unternehmen versuche etwa mit Vorträgen oder via Social Media, über die Auswirkungen von Bitcoin aufzuklären. Wichtig ist auch, wie der Strom dafür erzeugt wird: „Bitcoin beweist auch, dass die Produktion von erneuerbarer Energie bei Weitem direkt und indirekt am billigsten ist“, meint Reder. Es zeige sich außerdem das Produktions- und Verteilungsproblem bei Strom.