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Wohlstand für alle ist möglich: „Gier“, das neue Buch von Bestseller-Autor Marc Elsberg

Wie ein Wertewandel hin zu mehr Kooperation aussehen kann und vielleicht muss? Das beschreibt Bestseller-Autor Marc Elsberg in seinem Buch „Gier“.

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Der österreichische Autor Marc Elsberg, der durch Technology-Fiction-Bestseller wie „Blackout“ oder „Celsius“ bekannt wurde, zeichnet in seinem gesellschaftskritischen Roman „Gier“ eine Dystopie, die nicht weit von unserer Realität entfernt scheint. Die Welt brennt in „Gier“ an allen Enden, wirtschaftlich und politisch wird es immer düsterer. Eine Wirtschaftskrise, die Banken, Unternehmen und Staaten in den Bankrott trieb, hat zu Massenarbeitslosigkeit und Hunger geführt. Nur die Superreichen sind in dieser Krise gut ausgestiegen. Weltweite Proteste und gewaltgeprägte Aufstände sind die Konsequenz.

Das Heilmittel, das in Elsbergs Buch die Welt retten soll, ist weder flüssig noch fiktional, sondern ein mathematisches Prinzip, das aktuell tatsächlich am Londoner Mathematical Laboratory entwickelt wird. Es beweist, dass Menschen von Kooperation profitieren. Zusammenarbeit habe demnach nicht nur einen humanistischen Zweck, sondern ist schlichtweg die rentabelste Form zu wirtschaften. Elsberg erklärt das Prinzip im Buch anhand einer Fabel von vier Bauern, die unterschiedlich viele Saatkörner zur Verfügung haben. Wenn sie ihre Saat zusammenlegen, gemeinsam arbeiten und ihre Ernte stets teilen, steigen langfristig alle mit mehr Ertrag aus. „Das Prinzip beweist: Wenn man von einzelnen Individuen erwirtschafteten Wohlstand zusammengelegt und unter diesen verteilt, ist das langfristig der erfolgreichere Weg, um Wohlstand zu steigern – entgegen dem, was wir eigentlich seit 40 Jahren hören“, so Elsberg. 

Wie lässt sich dieses Prinzip gesellschaftlich umsetzen? Elsberg sieht Vermögenssteuern als wichtiges politisches Instrument für einen höheren Wohlstand aller. „In den 1950er- bis 1970er-Jahren waren wir in Europa und den USA eigentlich schon einmal viel näher dran. Damals gab es in Amerika als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise einen Spitzensteuersatz von über 90 Prozent.“ Kurz gesagt: Man habe den Wohlstand damals besser umverteilt, so Elsberg. „Dadurch konnte ein amerikanischer Mechaniker es sich zum Beispiel leisten, sein Kind aufs College zu schicken.“ 

„Ressourcen und Kapital müssen bei uns wieder dorthin verteilt werden, wo die Grundlagen von nachhaltigem Wachstum sind: in Sicherheit, Gesundheit, Bildung, Nachwuchs. Doch wir machen genau das Gegenteil und ziehen es dort überall ab“, so der Autor.