Haustiere: Eine Umweltsünde auf vier Pfoten

Wie Haustiere und speziell Hunde den Klimawandel beschleunigen, zeigen neue Studien.

Drucken

Schriftgröße

Haustiere sind echt ein Hund. Das gilt vor allem für ihren Beitrag zum Klimawandel. Dieser ist gar nicht zu unterschätzen - und leider negativ. Eine Datenanalyse der University of California, Los Angeles kam schon 2017 zu dem Ergebnis, dass Hunde und Katzen ursächlich für 25 bis 30 Prozent der von der Nutztierhaltung verursachten Umweltschäden verantwortlich sind (durch den Land-, Wasser und Treibstoffverbrauch sowie den Einsatz von Düngemitteln und Umweltgiften bei der Herstellung von Tierfutter).

Eine Studie an der Technischen Universität Berlin konzentrierte sich ganz auf die Klimafolgen der Haushundehaltung: Der hierfür angenommene Durchschnittshund (15 Kilo schwer, Lebenserwartung von 13 Jahren, Gesamtfutterbedarf 4528 Kilogramm) verursacht im Lauf seines Lebens den Ausstoß von 8,2 Tonnen CO2 - das entspricht gut 26 Mittelstreckenflügen oder zwei Weltumrundungen im Benziner. Pro Jahr rechnen die Studienautoren demnach mit einem CO2-Pfotenabdruck von 630 Kilogramm. Das sind zwar nur rund sieben Prozent des jährlichen CO2-Budgets eines durchschnittlichen europäischen Menschen; in Summe - bei fast 70 Millionen Haushunden in der EU - aber doch ein erheblicher Faktor. Als größten Anteil - mit fast 90 Prozent - identifizierten die Forscher auch in dieser Studie das verbrauchte Tierfutter. Eine Umschulung von Waldi und Wuffi auf zeitgemäßen Veganismus wäre wohl wirklich eine gute Idee.

Sebastian Hofer

Sebastian Hofer

schreibt seit 2002 im profil über Gesellschaft und Popkultur, ist seit 2020 Textchef dieses Magazins und zählt zum Kernteam von faktiv.