Snowboarderin Anna Gasser
Olympia: Österreichs Medaillen-Prognosen für Pyeongchang

Olympische Winterspiele 2018: Österreichs Medaillen-Prognosen für Pyeongchang

Die 17 Medaillen für das ÖOC-Team in Sotschi 2014 könnten auch in Pyeongchang erreicht werden.

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Die XXIII. Olympischen Winterspiele finden vom 9. bis 25. Februar 2018 in der südkoreanischen Stadt Pyeongchang statt. Die österreichischen Medaillen-Prognosen im Überblick:

Ski alpin, Damen (2 - 4):

Die Sotschi-Ausbeute von fünf Medaillen ist in Pyeongchang nur mit Glück möglich. Mit Anna Veith und Cornelia Hütter bringt man lediglich zwei - lange verletzt gewesene - Saisonsiegerinnen zu den Spielen. Auf dem Papier haben auch Nicole Schmidhofer im Speed und Bernadette Schild im Slalom berechtigte Medaillen-Hoffnungen. Im Riesentorlauf hat die im Weltcup noch podestlose Stephanie Brunner Chancen, braucht für Edelmetall aber wohl einen ganz speziellen Tag. In der Kombination gibt es derzeit keine Medaillenanwärterin, die WM-Dritte Michaela Kirchgasser wurde nicht nominiert.

Ski alpin, Herren (4 - 6):

Österreich hat in jedem Bewerb gute bis hervorragende Medaillenchancen. Im Slalom und Riesentorlauf gilt Marcel Hirscher als absoluter Gold-Tipp, dazu kommen im RTL Manuel Feller sowie im Slalom Michael Matt und Feller mit Podestplatz-Möglichkeiten. Hinter der Form des ohne Weltcupeinsatz nominierten Philipp Schörghofer im Riesentorlauf steht ein Fragezeichen. In den Speedbewerben haben alle vier Nominierten - Hannes Reichelt, Matthias Mayer, Max Franz und Vincent Kriechmayr - die Chance auf einen Stocklerplatz, wobei sie im Super-G noch eine Spur größer ist. Hirscher ist auch ein Medaillentipp in der Kombination.

Ski alpin, Teambewerb (0 bis 1):

Der Anspruch der stärksten Alpinski-Nation bei der Premiere muss Team-Gold sein, seit der WM in St. Moritz weiß man aber, dass der Parallel-Slalom mit Riesentorlauf-Toren eigene Gesetze hat. Alles ist möglich.

Snowboard (2 bis 4):

Bei den Parallelfahrern gibt es diesmal mit dem Riesentorlauf nur einen Bewerb, dafür kommen die ÖSV-Asse mit einer gewaltigen Bilanz zu den Spielen. In den 7 Weltcup-Saisonrennen vor Olympia hat es 4 Siege (Payer, Prommegger, Karl, Dujmovits) und insgesamt 13 Stockerlplätze gegeben. Zumindest eine Medaille ist also "Pflicht". Goldtipp im Big Air ist Anna Gasser, auch im Slopestyle ist sie für eine Medaille gut. Im Herren-Cross könnte es bei gutem Verlauf einmal klingeln, Alessandro Hämmerle ist am stärksten einzuschätzen.

Ski-Freestyle (1):

Österreichs Ski Crosser kommen sieglos nach Korea. Christoph Wahrstötter bringt aber zwei zweite Plätze im Weltcup mit und ist damit ebenso Medaillen-Kandidat wie Thomas Zangerl und Katrin Ofner. Ex-Weltmeisterin Andrea Limbacher hat vor zwei Jahren die Olympia-Generalprobe in Bokwang gewonnen. Im Slopestyle und in der Halfpipe darf Österreichs Nachwuchs wieder Erfahrung sammeln. Lara Wolf (17) ist die jüngste, aber auch aussichtsreichste ÖOC-Starterin, ein Finaleinzug im Slopestyle ist möglich.

Rodeln (1 bis 2):

Das Ziel von ÖRV-Sportdirektor Markus Prock lautet ganz klar zwei Medaillen, möglich wären sogar drei. Doppel-Weltmeister Wolfgang Kindl hat im Einsitzer ausgezeichnete Chancen, bei seinen dritten Spielen erstmals Edelmetall zu holen. Ähnliches gilt für die Gesamt-Weltcup-Dritten Peter Penz/Georg Fischler, aber bei gutem Verlauf auch für die Team-Staffel.

Skeleton (0 bis 1):

Schon vier Jahren in Sotschi hatte Janine Flock als frischgebackene Europameisterin als heiße rot-weiß-rote Medaillenkandidatin gegolten. Die Tirolerin kommt als Gesamt-Sechste mit zwei Weltcup-Saisonsiegen und einem dritten Platz nach Südkorea. Bei ihren zweiten Spielen könnte es mit dem ersten Edelmetall klappen.

Bob (0):

Auch wenn Benjamin Maier, der Pilot im Vierer- und Zweier-Schlitten, in Königsee sogar als Zweiter einmal auf das Weltcup-Podest gefahren ist: Eine Medaille ist weder von den beiden Herren-, noch den beiden Damen-Schlitten zu erwarten.

Skispringen (1-2):

Die Saison war für Österreichs Skispringer bisher dermaßen durchwachsen, dass eine medaillenlose Olympiavorstellung nicht unvorstellbar ist. Es wären die ersten Winterspiele seit 2002 ohne Edelmetall. Dennoch darf man vor allem Doppel-Weltmeister Stefan Kraft in einem der beiden Einzelbewerbe, der Mannschaft bei ordentlicher Steigerung oder vielleicht den Skisprung-Damen, die durch Daniela Iraschko-Stolz kurz vor den Spielen den bisher einzigen Saisonsieg beisteuerten, einen Podestplatz zutrauen. Vier Chancen gibt es.

Nordische Kombination (1):

Auch für die Kombinierer verlief die Saison nicht ganz nach Wunsch. Im Einzel ist Lukas Klapfer aktuell in stärkster Verfassung. Mario Seidl liegt die Olympia-Anlage, er hat bei der Generalprobe dort seine zwei bisher einzigen Weltcup-Podestplätze geholt. Klappt es nicht im Einzel, so könnte der abschließende Teambewerb vom großen Bakken die auch vom Cheftrainer Christoph Eugen erhoffte Medaille bringen.

Langlauf (0):

Teresa Stadlober ist (noch) keine Medaillenbank, auch wenn sich Österreichs Langlauf-Aushängeschild in dieser Saison enorm gesteigert hat. Ihre ersten zwei Podestplätze zeugen davon, dennoch hofft Stadlober vorerst auf eine Top-6-Platzierung. Die Herren sind davon weit entfernt, Chancen auf Top 15 Platzierungen gibt es im Sprint, Team-Sprint und über 15 km Skating.

Biathlon (0-1):

Die Österreicher sind im Weltcup in dieser Saison bisher ohne Podestplatz geblieben. Julian Eberhard, Simon Eder und Dominik Landertinger haben aber die Klasse, bei optimalem Verlauf - dazu zählt auch fehlerfreies Schießen - Edelmetall zu holen. Auch in der Herren-Staffel ist ein Top-3-Platz möglich.

Eiskunstlauf (0):

Miriam Ziegler und Severin Kiefer haben sich in der Olympia-Saison weiter gesteigert und dies mit einem siebenten Rang bei der EM bestätigt. Erstes Ziel in Pyeongchang ist die Qualifikation für die Kür der besten 16, in der Gesamtwertung könnte ein Top-12-Platz möglich sein.

Eisschnelllauf (0-1):

Vanessa Herzog hat in dieser Saison im Weltcup und bei der EM ihre ersten Siege gefeiert. Die 22-jährige Tirolerin spricht nicht von Edelmetall, bei perfektem Verlauf könnte jedoch über 500 oder 1.000 m eine Medaille möglich sein. Im schwierig zu prognostizierenden Massenstart könnte die EM-Dritte in dieser Disziplin ebenfalls im Vorderfeld platziert sein.