„Ich werde einfach reich, das ist alles.“
Mode

Philipp Plein: King of Bling

Der deutsche Modeschöpfer Philipp Plein hat mit kindlich vulgären Entwürfen, intensiver Social-Media-Präsenz und wahnwitzigen Geschäftsideen eine Weltmarke geschaffen. Eine neue Biografie beschreibt , wie ihm das gelungen ist – gegen alle Wahrscheinlichkeit.

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Ob das Glitzern in seinen Augen echt ist oder nur vom Kühlergrill des Rolls-Royce abstrahlt, der da unter Palmen vor seinem Haus in Cannes steht, lässt sich auf den Instagram-Bildern nicht genau erkennen. Ganz klar ist nur zu sehen: Philipp Plein, 45, Modedesigner aus Deutschland, ist eindeutig in seinem Element, also im prallen, offensiven, unübersehbaren Luxus. Außerdem am Bild: Pleins Lebensgefährtin Lucia Bartoli, 25, Model und Kochbuchautorin, sowie die gemeinsamen Kinder Rocket Halo Ocean, 1, (Plein nennt ihn „Zwergimann“) und der erst wenige Wochen alte Rouge Sky Galaxy.

Plein hat mehr als drei Millionen Follower auf Instagram. Das ist ein Kapital, mit dem sich wuchern lässt, und Plein wäre nicht Plein, würde er nicht wuchern. Also zeigt er auf dem sozialen Netzwerk, was er hat: seine Familie (konsequent in Plein-Looks), seine Autos (Rolls-Royce, Lamborghini, Mercedes G), seine Häuser (Cannes und Bel Air), seine Privatjettrips (ständig), seine Shops (aktuell fast 100), seine Designs. Man sieht einen ausgestopften Vorzimmerlöwen, eine Garage, in der schwarze Kronleuchter hängen, ein Schlafzimmer, in dem nur der Flachbildfernseher nicht mit dem Philipp-Plein-Logo-Muster bedruckt ist – und selbstverständlich auch einen mannshohen Kuchen in Sneakerform.

Das ist nur konsequent, denn auch Pleins Mode sieht häufig so aus, als hätten Kinder sie sich ausgedacht, also zum Beispiel Sechsjährige beim Geheimagent-Spielen. Der Flakon seines Herrendufts „NO LIMIT$“ ist ein schönes Beispiel: 

Sebastian Hofer

Sebastian Hofer

schreibt seit 2002 im profil über Gesellschaft und Popkultur, ist seit 2020 Textchef dieses Magazins und zählt zum Kernteam von faktiv.