Briefe, die Sie nie erreichten

Briefe, die Sie nie erreichten

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Liebe atemberaubende und geistreiche Leserin, lieber Leser! Wenn Sie diese Zeilen lesen, bin ich auf Urlaub; wenn nicht, auch. Zuvor aber raffte ich noch Ihre treffendsten Anmerkungen zu unseren Artikeln an mich, um ihnen ans Licht der Öffentlichkeit zu verhelfen.

profil 23/2004
Die Intelligenz der Tiere
Ich kann nur sagen: die Schwäne im Stadtpark sind blöd.
Leda

Wie immer haben Sie das Thema gründlich erhoben, doch sind Ihnen einige wesentliche Eigenschaften entgangen. Ich denke da an die Krümmungsbereitschaft der Regenwürmer, die Spei-Freudigkeit der Gerberhunde, die Kleptomanie der Elster, die Kindesfeindlichkeit der Raben und die Amtsuntauglichkeit der Wiesel.
Adam Hirsch

Wie ich unlängst sagte, wird Fernsehen oft nach dem Motto gemacht: Produziert Scheiße, eine Million Fliegen können nicht irren. Ich halte diese Tiere für nicht so gescheit, denn ich hatte niemals eine Million Zuseher.
Arabella K.

Und was ist mit dem Tier im Menschen? Nur ein Urviech kann übersehen, dass es bei uns von falschen Schlangen und affigen Windhunden nur so wimmelt.
Sabine Hilfreich

Dass Tiere auf jeden Fall gemein sind, weiß ich zur Genüge. Lange Zeit haben meine Dramen keine Sau interessiert.
Botho Strauß

Helden der Arbeit
Ich finde es beispielhaft, dass der ÖGB den Deutschen die Bawag wieder abgekauft hat. Vielleicht könnte er noch die Meinl-Filialen von Rewe zurückholen, die Grundstücke am Wörthersee und den „Krone“-Anteil der WAZ. Edeltraud Krämer

Vor lauter undurchsichtigen Banken-Verschiebungen habe ich beschlossen, mein ganzes schwarzes Geld unter einer Bank in Schönbrunn zu deponieren. Edi Wert

Weil ich ein Mädchen bin
Warum wird ausgerechnet Christina Stürmer favorisiert? Jeder, der mit mir auch nur telefoniert hat, hat nach 25 Minuten als Erstes gesagt: „Madonna!“
Evi Hetzer

Wie können Sie es wagen, Frau Stürmer Österreichs größten Popstar zu nennen, wo es immer noch den fast tonsicheren Silbenflüsterer Hansi Hinterseer gibt?
Alois Rohr

profil 22/2004
Der Adel und die Nazis
Ich glaube mich zu erinnern, dass es im Parlament jahrelang einen freiheitlichen Abgeordneten namens van Tongel gab, der in Holland angeblich wegen seiner NS-Tätigkeit gesucht wurde. Ich erwähne dies, ohne freilich „die Freiheitliche Partei in die Nähe des Nationalsozialismus rücken“ zu wollen.
Nina Nemesis

Wie sehr der Adel in unserer Zeit gesunken ist, lässt sich daran ermessen, dass bloß die Tatsache der Umvolkung aus gräflichem Munde zu hören war – „ordentliche Beschäftigungpolitik“ und „Vaterlandsverrat“ aber aus zutiefst bürgerlichem, wenngleich äußerst berufenem.
Beowulf Schutt

Schmollen im Abseits
Wenn die Spiele der Bundesliga nicht mehr im ORF übertragen werden, haben die Fußballer endlich so viele Zuschauer, wie ihnen gebührt. Als Sponsoren dieser weisen Klubs empfehle ich tibetanische Bierbrauer oder neukaledonische Möbelhäuser.
Daniel Arzt

Austrofußball „in Deutschland unverschlüsselt auf Premiere“ – ich beneide die Deutschen um diese Sitcom!
Regina Alscher

Der Kukuruz-Kampf
Ich finde die Aufregung zum Gähnen langweilig. Bei diesem Wetter befürchte ich eher einen genmanipulierten Mai.
Senta Schauer

Kann es sein, dass im Mais überwiegend weibliche Gene sind?
August(ine) Stark

Wird bei autogenem Training das Fahrverhalten des Menschen manipuliert?
Sigismund Rüstig

profil 21/2004
Die Verbrechen der Amerikaner
Ich begrüße Ihren Aufsatz, vermisse aber den Hinweis darauf, dass die Verbrecher ausschließlich an der amerikanischen Ostküste wohnen.
Otto Scharff

Wenn wir uns den Kreuzzug der Amerikaner betrachten, merken wir erst, wie berechtigt Österreich war, Richard Löwenherz einzusperren!
Eugen Froh

Aus gesicherter Quelle weiß ich, dass George W. Bush heimlich durch einen Illuminaten ersetzt wurde.
Barbara Kristall

Oberhalb des Himmels
Sie schreiben, Österreichs Film sei in Cannes gut vertreten. Wie kommt es da, dass weder „MA 2412“ noch das „Schlosshotel Orth“ dort gespielt wurden?
Robert Zürn

Stimmt es, dass in Cannes in einer Nacht-Gala „Bockerer V“ gezeigt wurde?
Franz A.

profil 20/2004
Allein gegen die EU
Ich halte Hans-Peter Martin für Robin Tarzan, nur mit steuerlichen Mitteln.
G. Richt

Ich kann Herrn Martin nur unterstreichen! Eine solche Verluderung hätte es unter dem Schilling nicht gegeben!
Albine Krims

Wann ermittelt Herr Martin endlich, dass die EU in Wahrheit alle königlichen Hochzeiten bezahlt?
Cäcilie Fürst