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Umfrage: Alles auf Anfang

Umfrage. Mehrheit der Kärntner sind für sofortige Neuwahlen, SPÖ könnte stärkste Partei werden

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Der Großteil der Kärntner ist für einen Neustart. 70 Prozent wünschen sich nach dem Korruptionsskandal um Dietrich Birnbacher laut der im Auftrag von profil vom Meinungsforschungsinstitut Karmasin Motivforschung durchgeführten Umfrage sofortige Neuwahlen. Das könnte die SPÖ zur stärksten Partei im Lande machen: Mit 33 bis 35 Prozent könnten die Sozialdemokraten um Peter Kaiser ihr Wahlergebnis von 2009, das bei 28 Prozent lag, deutlich übertreffen.

FPK würde dramatsich verlieren
Klarer Verlierer wäre die skandalgebeutelte FPK. Mit 21 bis 23 Prozent halbierten die Freiheitlichen ihr Ergebnis von 2009 (44 Prozent, damals noch BZÖ), würde am Sonntag gewählt. Sie kämen aber noch immer auf Platz zwei. Erstaunlich wenig würde die Wahl der ÖVP anhaben – dem peinlichen Abgang von Landeschef Josef Martinz zum Trotz würde sie im Vergleich zu 2009 (16 Prozent) nur etwa drei Prozentpunkte verlieren und käme auf zwölf bis 14 Prozent Prozent.

Grüne legen zu
Mit den Grünen ginge es bei Neuwahlen steil bergauf. Die einzige von allen Korruptionsvorwürfen freie Partei könnte auf das Ergebnis von vor drei Jahren ganze 13 Prozentpunkte zulegen und käme mit 17 bis 19 Prozent vor den Schwarzen auf Platz drei. Das BZÖ müsste dagegen mit drei bis fünf Prozent um den Einzug in den Landtag bangen.

Dörfler weiter beliebt
Könnten die Kärntner den Landeshauptmann direkt wählen, bliebe Gerhard Dörfler – der von der Birnbacher-Affäre als Parteikassier nichts mitbekommen haben will – mit 22 Prozent knapp im Amt. Peter Kaiser von der SPÖ wäre ihm mit 20 Prozent dicht auf den Fersen. Der neue ÖVP-Chef Gabriel Obernosterer und Grünen-Obmann Rolf Holub kämen auf elf beziehungsweise zehn Prozent. BZÖ-Chef Josef Bucher käme auf fünf Prozent.

Der Absturz der FPK liegt nicht zuletzt an der fehlenden Bereitschaft zur Erneuerung. Ein gutes Beispiel sind dafür die Brüder Kurt und Uwe Scheuch: Die große Mehrheit der Kärntner (83 Prozent) glaubt nicht, dass es unter Kurt Scheuch, der seinen Bruder als Landeshauptmannstellvertreter ablöste, zu einem Richtungswechsel bei den Freiheitlichen kommen kann. 83 Prozent der Befragten finden, dass der Rücktritt Uwe Scheuchs dringend notwendig war.

(Red)

Quelle: Karmasin Motivforschung, n=300.

Foto: Philipp Horak für profil