Verlegt, verliehen, verloren

Tausende Objekte sind aus den Bundesmuseen verschwunden

Kunst. Tausende Objekte sind aus den Bundesmuseen verschwunden

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Der Diebstahl fällt Oberaufseher Glaser keineswegs schwer. Er hat uneingeschränkten Zutritt zu den ­Depots des Hauses. Ein Mozart-Autograf wird von ihm entwendet. Als er sich ertappt fühlt und Selbstmord durch Kopfschuss begeht, schmuggelt sein Kollege Konrad Feldt das Stück aus dem Haus – um es an einen japanischen Musikfanatiker zu verkaufen.

Fiktive Kriminalfälle wie dieser – die Geschichte stammt aus dem Roman „Der Plan“ des österreichischen Schriftstellers Gerhard Roth – sind freilich selten. Allerdings geschah es in der jüngeren Vergangenheit bereits häufiger, dass verschwundene Objekte aus den Magazinen der Kultureinrichtungen am Kunstmarkt wieder auftauchten. Bisweilen hatte man von der Abwesenheit der Exponate nicht einmal etwas bemerkt. Umgekehrt galten Werke als „verloren“, die tatsächlich gar nicht abgingen – weil sie beispielsweise in einem anderen Museum lagerten.

Drohende Sammler
Die Tiefen der heimischen Museumsdepots sind schwer zu überblicken; und auch deren Inventare, die fast immer ein Amalgam aus unterschiedlichen Beständen darstellen, sind oft kaum in den Griff zu bekommen. Dass dabei Missverständnisse entstehen können, erfuhren im November 2012 die Kuratoren des Wiener Museums für Angewandte Kunst (MAK): In einem dem „Kurier“ zugespielten Rohbericht des Rechnungshofs – die Endfassung soll in den nächsten Wochen vorliegen (siehe Kasten am Ende) – hieß es, dass ebendort 6600 Objekte verloren gegangen seien, allein 1600 davon aus den Asiatika-Beständen. „Sammler haben mich angerufen und gedroht, dem Museum keine Leihgaben mehr zur Verfügung zu stellen“, berichtet Johannes Wieninger, der zuständige Kustode, aufgebracht über die Reaktionen. Tatsächlich gingen viele Objekte aus dem MAK zu einem Zeitpunkt verloren, als dessen gegenwärtige Mitarbeiter noch nicht einmal geboren waren. So habe das Haus etwa Gegenstände an Fachschulen (unter anderem in Tschechien) verliehen, die nie wieder zurückgegeben und bereits 1907 als „nicht mehr retourniert“ vermerkt wurden, so Wieninger. Vermeintlich verlorene Objekte wurden als Werke identifiziert, die das MAK gegen andere getauscht hat – und einige Kunstgegenstände mussten als „Kriegsverluste“ abgeschrieben werden. Dennoch bleiben in der Asiatika-Sammlung 65 Exponate, die „ohne weitere Angaben“ vermisst werden.

Schon die Zahlen verdeutlichen das Ausmaß der Kollektionen – und die Schwierigkeit, darin den Überblick zu wahren: So umfasst etwa allein die Sammlung Glas und Keramik des MAK rund 25.000 Werke, das Wien Museum besitzt insgesamt rund eine Million Gegenstände, ebenso viele wie die – naturgemäß kleinteilige – Münzsammlung des Kunsthistorischen Museums (KHM). Kein Wunder, dass die Digitalisierungsarbeiten, die in den größeren Häusern seit Jahrzehnten laufen, überall dort eher mühsam vorangehen. Die Anstrengungen dafür sind gewaltig: „Wir haben seit der Ausgliederung der Museen – also seit 2003 – rund zwei Millionen Euro in die Digitalisierung ­gesteckt“, berichtet Christian Kircher, Finanzdirektor des Wien Museums, dessen Sammlung im April in ein neues Depot im niederösterreichischen Himberg übersiedeln wird.

Allerdings scheint über manche Objekte noch immer keine absolute Gewissheit zu herrschen: Denn in den 1950er-Jahren ließen zwei Kustoden mehr als 1000 Gegenstände mitgehen, von denen sie die Inventarnummern entfernt hatten. Im Zuge ihrer Verkaufsbemühungen – unter anderem versuchten sie, ein Bild des Malers Rudolf von Alt zu verschachern – wurden sie jedoch ertappt, und das Sammlungsgut kehrte ins Museum zurück. Noch heute jedoch lassen sich zahlreiche Objekte aus diesem Raubzug nicht mehr zuordnen. Das Wien Museum zählte zu jenen Häusern, die der Rechnungshof 2010 und 2011 unter die Lupe nahm. Dummerweise kümmerte sich dieser damals nicht um das Kärntner Landesmuseum; andernfalls hätten die Missstände in den dortigen Depoträumlichkeiten vielleicht früher eingedämmt und das Museum hätte vor den nun exorbitanten Verlusten bewahrt werden können (siehe Kasten unten).

Eigenmächtiger Umgang mit Sammlergut
Im Fall des Wiener KHM beanstandete der Rechnungshof etwa dessen jahrzehntelange Verleihpraxis und die damit verbundenen Verlustgefahren. Beinahe wäre, wie Franz Pichorner, Archivleiter des KHM, nun erzählt, eine Komposition des Renaissancekünstlers Girolamo da Santacroce abhandengekommen – sie wurde 2009 auf dem Kunstmarkt angeboten. 1968 hatte sie das Museum, gemeinsam mit anderen Bildern, an die Direktion der Wiener Sängerknaben verliehen. Als der damalige Leiter in Pension ging, wollte er sich von dem gewohnten Zimmerschmuck nicht trennen und nahm ihn einfach mit nach Hause. Nach dem Tod des Rentners verkaufte ein Erbe das Gemälde (die anderen wurden retourniert) – und erst da fiel im Haus überhaupt auf, dass das Bild gefehlt hatte. Keineswegs handelt es sich bei den Gemälden des Meisters aus Bergamo um wertloses Zeug: In Auktionen bringen sie meist zwischen 20.000 und 40.000 Euro ein; großformatige Leinwände können weitaus teurer werden: Eine zweiteilige Arbeit wurde bei Christie’s London im Juli 2007 um rund 531.000 Euro versteigert – wobei man damit noch am unteren Schätzwert lag.

Eher wissenschaftlichen Wert dagegen besitzt jene Fotografie aus den 1880er-Jahren, die dem Museum für Volkskunde gehört hatte, 2005 bei einer Auktion des Dorotheums auf den Markt kam und vom Museum zurückerworben wurde. Auch das Fehlen dieses Dokuments war zuvor nicht bemerkt worden. Ob es tatsächlich gestohlen oder von einem Kustos unbedacht zu Forschungszwecken mit nach Hause genommen worden war, lässt sich nicht mehr eruieren.

Eine gewisse Eigenmächtigkeit im Umgang mit anvertrautem Sammlungsgut scheint freilich in manchem Haus bis in die Gegenwart zu herrschen. So verlieh die Albertina noch 2008 ein Gemälde an ein Kuratoriumsmitglied als Büroausstattung – ein Verstoß gegen die Richtlinien des International Council of Museums (ICOM), dem weltweiten Museumsdachverband. Ein anderes Werk aus der Albertina-Kollektion hing seit 2005 in einer Privatwohnung. Dass beide Arbeiten ausgerechnet während der Rechnungshofprüfung zurückgeholt wurden, lässt die Verleihpraxis des Museums – in dem man zu den beiden Fällen jegliche Auskunft verweigert – nicht unbedingt in besserem Licht erscheinen.

Nach der Rechnungshofkritik am Umgang mit dem Sammlungsgut durchforsteten KHM-Mitarbeiter die Inventare und Depots des Hauses nach Fehlbeständen, erklärt Kurator Pichorner. Erst später ­entdeckte das Museum allerdings eine ­Reiterstatuette des manieristischen Bildhauers Caspar Gras in einer Auktion bei Sotheby’s London. Das Kunstwerk war in den 1950er-Jahren bei Filmarbeiten abhandengekommen. Allerdings war der Verlust nie offiziell registriert worden (siehe profil 1/2011), sonst wäre es nämlich ins „Art Loss Register“, das dem Kunsthandel zur Identifikation von Raubgut dient, oder ins Elektronische Kriminalpolizeiliche Informationssystem (EKIS), Untergruppe Kulturgutfahndung, eingetragen worden. Bis heute zieht sich der bizarre Rechtsstreit hin, in den das Museum mit einer Boutiquenbesitzerin und einem Wiener Kunsthändler verstrickt ist. Schon vor zwei Jahren konzedierte Pichorner Versäumnisse des Hauses. Die Möglichkeit, dass einzelne Stücke trotz Verlusts weder im „Art Loss Register“ noch im EKIS verzeichnet sind, kann er nicht ausschließen. „Ich würde das alles gerne aufarbeiten“, sagt er. „Das müsste von der internen Provenienzforschung gemacht werden – allerdings fehlen uns dafür die Ressourcen.“

Juristische Grauzone
Noch heute verleihen Museen Kunstwerke an öffentliche Stellen: Objekte aus deren Bestand finden sich nicht nur in der Präsidentschaftskanzlei und in Botschaften, auch im Wiener Rathaus hängen Porträts verschiedener Bürgermeister – die dem Wien Museum gehören. Die Museumsgesetze sehen derlei allerdings nicht vor: eine juristische Grauzone. Christian Kircher bestätigt: „Wir dürfen eigentlich nur an andere Museen oder zu wissenschaftlichen Zwecken verleihen. Ob Bilder von uns in Repräsentationsräumen des Rathauses hängen oder nicht, entscheidet aber die Politik und nicht wir. An einer Novelle des Gesetzes wird jedoch gearbeitet.“ Ebenso verleiht das KHM Bilder an nichtmuseale Einrichtungen. „Wir bekennen uns dazu, dass wir unsere Habsburger-Porträts in Repräsentationsräumen der Republik zeigen“, so Pichorner. „Und ich habe relativ wenig Angst davor, dass unseren Bildern etwa in der Präsidentschaftskanzlei etwas passiert.“

Für die Kunstausstattung von Ämtern ist eigentlich die Artothek des Bundes zuständig, deren Sammlung sich allerdings auf Gegenwartskunst beschränkt. 2002 registrierte man, dass von damals 26.000 Objekten rund 2200 – also etwa 8,5 Prozent – verloren gegangen waren, darunter Werke von Maria Lassnig, Paul Flora, Hans Fronius und des Secessionisten Josef Dobrovsky. Wie der Sängerknaben-Direktor nahmen auch Sektionsleiter und Magistratsbedienstete Kunstwerke nach ihrer Pensionierung mit nach Hause – oder man schätzte diese schlicht gering und verräumte sie an einen unbekannten Ort.

Ein Bild von Lassnig lagerte etwa auf dem Dachboden einer Schule. Und 2008 wurden bei einer Inventarbegutachtung in einer Villa 15 Grafiken und Aquarelle aus der Artothek aufgestöbert, die bereits zum Verkauf angeboten worden waren (profil berichtete).

Noch heute zeigen sich die Verantwortlichen – die Artothek ist dem Unterrichts- und Kulturministerium zugeordnet – im Umgang mit der Öffentlichkeit nicht besonders entspannt: So ist es unmöglich, mit der Leiterin der Artothek, Notburga Coronabless, über die Causa zu sprechen; obwohl sie am besten Bescheid wissen müsste, verweist sie profil nur an die Pressestelle des zuständigen Kulturministeriums. Und auch deren Antwort lässt drei Tage lang auf sich warten.

Welche Objekte noch abgängig seien, wie groß die Verluste sind, welche Bilder genau wieder aufgetrieben wurden – Informationen wie diese sind offenbar nicht so leicht abrufbar. Dass die Leiterin keine Auskunft geben darf, entspreche der „One-Word-Policy“ des Ministeriums, erklärt der zuständige Sprecher. Bis Redaktionsschluss kann er lediglich berichten, dass seit 2002 rund 1000 Objekte, darunter ein Werk von Arik Brauer, wieder aufgetrieben wurden und der Rest im EKIS, nicht jedoch im „Art Loss Register“ erfasst sei. Jedenfalls habe man die Datenerfassung und die Standortkontrollen „professionalisiert“. Vielleicht wird ja dereinst weitere vermisste Artothek-Ware in Villen gefunden oder bei Kunsthändlern angeboten.

Einen anderen Fund machte vor einigen Jahren der Kunsthistoriker Christian Witt-Dörring: Er sollte auf Schloss Sierndorf im Weinviertel Biedermeier-Möbel begutachten – allerdings fiel ihm auf, dass diese Inventarnummern des MAK trugen. Die – temporären – Besitzer der Möbel retournierten die Gegenstände widerstandslos an das Museum. Deren Verlust lag freilich länger zurück: Sie waren offensichtlich bei einer Bergung in den 1940er-Jahren in das Schloss gelangt – und später dort vergessen worden. Damals siedelten sämtliche Museen ihre Bestände an Orte aus, die weniger gefährdet waren als Wien. Neben dem Salzbergwerk in Altaussee nutzte man dafür, weitaus weniger bekannt, auch niederösterreichische Schlösser. Dabei wurde einiges durcheinandergebracht, wie Provenienzforscher Leonhard Weidinger schildert: „Da gab es zwar komplette Inventarlisten, in denen jedes Objekt verzeichnet war, aber es konnte zu Verwechslungen kommen, weil sich etwa Etiketten heruntergelöst haben. Manchmal wurden Sachen unter der ursprünglichen Inventarnummer als Verlust vermerkt, dann aber unter einer neuen Nummer inventarisiert.“ Leicht möglich also, dass vermeintlich verloren gegangene Gegenstände immer noch lagernd sind, als solche jedoch nicht identifiziert werden können, da die Beschreibungen zu wenig detailliert sind.
Auch im KHM findet sich häufig die Bezeichnung „Kriegsverlust“ in den Verzeichnissen. Gerade diesen Objekten sollte nachgeforscht werden, fordert Pichorner: „Es war immer eine recht bequeme Erklärung, etwas als ‚Kriegsverlust‘ zu deklarieren. Das KHM verlieh etwa wertvolle Tapisserien und Gemälde an die Reichskanzlei nach Berlin. Was nach dem NS-Regime damit passierte, wissen wir nicht. Derartigen Verlusten sollten wir nachgehen.“ Allerdings fehlten auch dafür die Ressourcen.

Es scheint nicht abwegig anzunehmen, dass an unvermuteten Orten weiterhin Gegenstände auftauchen werden, von deren Verlust man nicht einmal wusste. Bleibt nur zu hoffen, dass unrechtmäßige „Eigentümer“ sich dann einsichtig zeigen. Mit den Lasten der Vergangenheit werden Österreichs Sammlungsverantwortliche wohl noch eine Zeit lang zu kämpfen haben.

Infobox
Generositätenkabinett
Der Rechnungshof wird demnächst seinen Endbericht zum Museum für Angewandte Kunst publizieren. Dessen vorläufige Fassung sorgte vor einigen Monaten für Aufregung.

Geschönte Besucherzahlen, 6600 verschwundene Objekte, ein verschwenderischer Ex-Direktor: Jener Rechnungshof-Rohbericht über das Wiener Museum für Angewandte Kunst (MAK), der vergangenes Jahr über den „Kurier“ in die Schlagzeilen geriet, ließ Übles ahnen.
Im Februar wird nun der Endbericht publiziert, der wohl einiges relativiert. Dass es sich mit dem vermeintlichen „Schwund“ nicht ganz so einfach verhält wie dargestellt, gaben die Sammlungsleiter bereits damals bekannt; und die eigenartige Besucherzählung – das MAK rechnete Personen, die das Haus über den Personaleingang betraten, ebenso hinzu wie Besucher externer Veranstaltungen, für die das Haus nur die Räumlichkeiten vermietet hatte – kommt keineswegs unerwartet: Schon der Kulturbericht 2010 vermerkte, dass von rund 190.629 Besuchern exakt 116.964 nicht einen Cent Eintritt bezahlt hatten (zum Vergleich: Das Belvedere besuchte nicht ganz ein Viertel des Publikums zum Nulltarif). Ebenso wurde die Vertragsverlängerung des 2011 zurückgetretenen Direktors Peter Noever beanstandet: Sein Job hätte gesetzlich neu ausgeschrieben werden müssen – ein Versäumnis, das freilich weniger das Haus als das zuständige Kulturministerium betrifft.

Noever selbst wurde der generöse Umgang mit Mitteln des Hauses vorgeworfen; ebenso wie die Tatsache, dass er Dokumente vernichten lassen haben soll, die Geburtstagsfeste seiner Mutter auf MAK-Kosten belegten. Der einstige Boss selbst richtete aus, dass er die gegen ihn erhobenen Vorwürfe „jederzeit entkräften“ könne.

Interview
„Hausaufgaben wurden nicht gemacht“
Zahlreiche Objekte in den Depots des Kärntner Landesmuseums litten offenbar über Jahrzehnte unter jenseitigen Lagerungsbedingungen. Der neue Direktor Thomas Jerger über konservatorische und politische Versäumnisse.

profil: Im Landesmuseum Kärnten wurden zahlreiche Objekte beschädigt oder zerstört: Schimmel überzog Skulpturen, Schädlinge zerstörten Bücher, Würmer fraßen sich durch Holzobjekte. Nachdem ein Gutachten im November die Misere offenlegte, wurden dem Haus 550.000 Euro für Sofortmaßnahmen zugesagt. Wie hoch ist der Schaden tatsächlich?
Jerger: Wir haben im Dezember mit der Sichtung begonnen. Die Depots wurden zunächst einer Ozonbehandlung unterzogen. Derzeit wird jedes einzelne Objekt überprüft, fotografisch erfasst, gereinigt und transportfähig verpackt. Eine Aussage über die Summe des Schadens lässt sich noch nicht treffen.

profil: Muss manches auch entsorgt werden?
Jerger: Wir können als öffentliches Museum nicht einfach Sammlungsgegenstände „entsorgen“, auch nicht in unserem prekären Fall. Da der Eigentümer das Land Kärnten ist, bedarf es der politischen Zustimmung, wenn Sammlungsobjekte ausgeschieden werden sollen. Dazu wird eine schriftliche Dokumentation über das Schadensbild erstellt, in der auch die Gründe für eine notwendige Ausscheidung angeführt werden.

profil: Welche Gegenstände sind betroffen?
Jerger: Vorwiegend solche aus dem Bereich der Volkskunde, Holzobjekte, Skulpturen. Auch in den Bibliotheksdepots wurden Objekte, vorwiegend aus dem 17. und 18. Jahrhundert, in Mitleidenschaft gezogen.

profil: Benötigt man wirklich das Gutachten eines Restaurators, um Schimmelbefall an Objekten festzustellen?
Jerger: Das Landesmuseum hat lange vor meinem Amtsantritt auf die konservatorischen Probleme hingewiesen, etwa im Jahresbericht von 2008. Dort beschreibt ein umfangreicher Artikel dieses Problem. Meine Vorgänger haben die politisch Verantwortlichen wiederholt darauf hingewiesen. Aber eines ist auch klar: Unser Museum muss seine gesetzlich verankerte Verantwortung wahrnehmen. Da wurden in der Vergangenheit die Hausaufgaben nicht gemacht.

profil: Hätten Ihre Vorgänger nicht die Öffentlichkeit auf die Missstände aufmerksam machen müssen?
Jerger: Selbstverständlich hätten sie das tun müssen. Nun trage aber ich die Verantwortung und sehe es als meine Aufgabe, die Öffentlichkeit über untragbare Zustände im Museum zu inform

Nina   Schedlmayer

Nina Schedlmayer