Mountain Witch: Burning Village
Im Keller: Eight Bells, Mountain Witch, Black Tusk, Chthe'ilist

Im Keller: Mountain Witch, Eight Bells, Black Tusk, Chthe'ilist

Im Keller: Eight Bells, Mountain Witch, Black Tusk, Chthe'ilist

Drucken

Schriftgröße

Eight Bells: Landless (Battleground)

Alles nur geträumt? „Landless“, das zweite Album des Portland-Trios Eight Bells, bewegt sich zwischen aktuellem Black-Metal, progressiven Rock-Versatzstücken und einer Note guter Pink-Floyd-Songbauschule. Die drei Frauen, die hier mit Perfektion eine Traumlandschaft entstehen lassen, finden die musikalische Tiefe in einer schier unüberwindbaren, dahinmäandernden Soundcollage. Kombiniert wird das mit einem leisen, fast nur gehauchten Gesang. Fallen lassen, weiter träumen. (6.8/10)

Black Tusk: Pillars of Ash (Relapse)

Black Tusk, geboren aus Schweiß, Blut, und vielen Tränen, in Savannah, Georgia. Drei Freunde aus den Südstaaten, die den Sludge/Swamp-Metal nicht nur gespielt, sondern regelrecht geatmet haben. 2014, mitten in den Aufnahmen zu „Pillars of Ash“, dann ein tragischer Motorradunfall. Der plötzliche Tod von Bassist Jonathan Athon hat nicht nur ein großes Loch in die Band gerissen, er spiegelt sich auch in der wütenden, kathartischen Kraft wider, die diese elf Songs umgibt. Wer hier noch Zweifel an der Macht der Musik hat, dem ist nicht mehr zu helfen. (8.0/10)

Mountain Witch: Burning Village (This Charming Man)

Seit Jahren erleben Seventies-Rock-Revivalisten einen regelrechten Boom. Nicht nur US-amerikanische Bands wie die Rival Sons huldigen den Sound von Blue Cheer bis Black Sabbath, auch in Deutschland wächst die Szene von Jahr zu Jahr. Dass zwischen reiner Traditionspflege und Fandom noch der eine oder andere berauschende Riff zu entdecken ist, beweisen neben den Berlinern von Kadavar auch die Hamburger Band Mountain Witch. Auf „Burning Village“ wird hier wieder alles gerockt, was gut und heilig ist: Proto-Doom, Hardrock-Geschrammel, Stoner-Rock, gebrochene Songstrukturen. Knochentrocken auf den Punkt. (8.5/10)

Chthe'ilist: Le Dernier Crépuscule (Profound Lore)

Es wird ungemütlich. Was sich hier aus Glockengeläute zu einem wilden, reißenden Strom formt, entstammt der Feder zweier Kanadier aus Quebec, die sich zum Ziel gesetzt haben, traditionellen skandinavischen Death-Metal mit atmosphärischen Stimmungsbögen zu verfeinern. Auf dem Album-Debüt „Le Dernier Crépuscule“ werden nicht nur die Gitarren auf findige Art malträtiert, das Schlagzeug technisch perfekt zerkleinert, sondern zu einer beklemmend dichten, schaurig-schönen Metal-Dichtung gehämmert. (8.6/10)

Playlist Februar 2016: Honorable Mention

1. Abbath: Abbath (Season of Mist) 2. Prong: X - No Absolutes (SPV) 3. Black Wizard: New Waste (Listenable) 4. Mammoth Mammoth: Mammoth Bloody Mammoth EP (Napalm Records) 5. Entombed A.D.: Dead Dawn (Century Media)

profil-Wertung: Von "0" (absolute Niederlage) bis "10" (Klassiker)

Philip Dulle

Philip Dulle

1983 in Kärnten geboren. Studium der Politikwissenschaft in Wien. Seit 2009 Redakteur bei profil. Hat ein Herz für Podcasts, Popkultur und Basketball.