Der Spielmacher

Neue Alben: Der Spielmacher, Waldeck

profil unerhört bespricht die wichtigsten Alben der Woche.

Drucken

Schriftgröße

Der Spielmacher (Staatsakt/Caroline /Universal)

Die Wahrheit liegt irgendwo auf dem Platz. Während man sich in hierzulande schön langsam vom vorzeitigen Nationalelf-Aus bei der Europameisterschaft erholt, laufen sich unsere deutschen Nachbarn erst so richtig warm. Passenderweise erscheint vom umtriebigen Berliner Plattenlabel Staatsakt jetzt eine launige Fußballsong-Sammlung abseitiger Indie-Helden. „Der Spielmacher“, ein so genanntes Fussical mit Musik von Christiane Rösinger, Andreas Spechtl (Ja, Panik), Jens Friebe, sowie der hauseigene Band Die Türen, feiert die Schönheit und Absurdität des Rasenballsports. „Der Spielmacher“ vereint 17 Songs zwischen der Liebe zum Drittliga-Klub, der ewigen Korruption im Profisport und geht der Frage nach, warum der Erfolg immer Recht hat. Als wäre das noch nicht genug, wird das Fussical in Berlin als Theaterstück auf die Bühne gebracht. Merke: Der Star ist die Mannschaft. (7.0/10)

Waldeck: Gran Paradiso (Dope Noir/Hoanzl)

Jede Jahreszeit bekommt die Musik, die sie verdient. Ende Juni, wenn noch die letzten Frühlingsprojekte auf die Fertigstellung warten und das Business-Outfit schön langsam gegen Sommerhut und Leinenhose getauscht wird, träumt sich auch der Österreicher ins italienische dolce far niente. Der Wiener Downbeat-Künstler Klaus Waldeck hat sich aus dieser Stimmung ein Album gebastelt; seine wohltemperierten, zwischen Elektroswing, Tango und Dub changierenden Sommersongs verfeinert auf „Gran Paradiso“ die Sängerin Heidi Moussa-Benammar. Dabei lässt Waldeck gekonnt das Tanzbein wippen. Cocktail schlürfen, Olive knabbern, Waldeck hören. (6.5/10)

Philip Dulle

Philip Dulle

1983 in Kärnten geboren. Studium der Politikwissenschaft in Wien. Seit 2009 Redakteur bei profil. Hat ein Herz für Podcasts, Popkultur und Basketball.