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The Wizard: Zum Tod von Ozzy Osbourne (1948-2025)

Metal-Ikone, Reality-TV-Star, Idol: Der Black Sabbath-Frontmann Ozzy Osbourne ist vergangenen Dienstag verstorben. Ein Nachruf.

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Am Anfang war der Klang des Regens, kurz darauf das Läuten von Glocken. Diese versprachen aber keine himmlischen Glücksegnungen, nein, da stand der Weltuntergang klangtechnisch kurz bevor. Ruhig und bedrohlich beginnt „Black Sabbath“, der erste Song auf dem gleichnamigen Debütalbum der Band Black Sabbath, aufgenommen im Herbst 1969, veröffentlicht im Februar 1970. Nach zünftiger Gitarrenarbeit grätscht eine damals noch völlig unbekannte, falsettierende Quietschestimme mit betont langsamer Aussprache dazwischen und stellt folgende Frage: „What is this that stands before me?“ 

Die Stimme gehörte John Michael Osbourne aus dem englischen Birmingham, und das, was in den nächsten 41 Minuten (und auf den Alben danach) vor dem damals noch jungen Mann stand, das gilt heute in einschlägigen Kreisen als Geburtsstunde des Heavy Metal. Alles davor, das war allenfalls Hard Rock. Black Sabbath (das waren neben Osbourne noch Gitarrist Tony Iommi, Bassist Geezer Butler und Drummer Bill Ward) definierten ein Genre, prägten mit Iommis unverkennbar zähen Donnergroll-Riffs nicht nur den Doom Metal, sondern nahmen unzählige, erst später durchgesetzte Metal-Auswüchse ästhetisch vorweg. 

Das Charisma des Frontmanns hat zum Erfolg stark beigetragen: Osbourne war Arbeiterkind, Schulabbrecher, Exzentriker, Drogenwrack und Rockstar – einer, der nirgendwo zu passen schien. Ein Satanist muss das sein! Sogar Fledermäusen beißt er den Kopf ab! Mama mag das nicht, und die Schulfreunde sind auch skeptisch: Das ist der Stoff, aus dem die Metal-Fan-Träume gemacht sind.

Stephan Graschitz

Stephan Graschitz

ist als Chef vom Dienst bei profil tätig.