Trump kommt in Frieden!
Mitunter manifestiert sich das ganze professionelle Elend zeitgenössischer Satire in bloß einem einzigen Satz: „Benjamin Netanyahu nominiert Donald Trump für den Friedensnobelpreis.“ In einigermaßen normalen Zeiten wären das drei Pointen innerhalb von nur acht Worten. So eine Quote muss die Comedy-KI erst einmal hinkriegen. Aber was bleibt davon heute übrig? Nichts als die Wahrheit.
Aber da diese überfällige Nominierung jetzt nun einmal passiert ist, muss auch klar sein, dass es damit natürlich noch nicht getan sein kann. Denn sollte Trump den Nobelpreis schlussendlich doch nicht bekommen – was dann? Wird er die Niederlage anerkennen? Oder wird dann analog zum Kapitol das Rathaus von Oslo gestürmt? Dieses Mal wäre Trump dabei wenigstens auf keinen Halbnackten mit Bisonhörnern als Speerspitze angewiesen, die Navy Seals sind sicher schneller dort. Es könnte also sein, dass die Verantwortlichen im Nobel-Komitee doch einen gewissen sozialen Druck zur einzig richtigen Entscheidung verspüren.
Aber es wäre ja auch nach sachlichen Gesichtspunkten betrachtet tatsächlich unfair, wenn Trump den Nobelpreis nicht bekäme. Die Welt ist ja wohl nachweislich friedlicher und sicherer geworden, seit er unser aller Daddy ist. Seine Chancen erhöhen sich auch dadurch noch einmal beträchtlich, dass er in seiner ersten Amtszeit zum Glück nicht gezwungen war, ein damals Wladimir Putin gegebenes Versprechen einzulösen. Völlig entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten. Allerdings hat Donald der Mutige damals nach eigenem Bekunden zu seinem russischen Buddy gesagt: „If you go into Ukraine, I’m going to bomb the shit out of Moscow.“ Gut, dass er das nicht wahr machen musste, die Folgen hätten ja dann vielleicht doch den einen oder anderen im Nobelpreiskomitee auf dem Weg in den nächsten Bunker ein wenig verschreckt.
Aber der Showdown passierte ohnehin nicht, weil Putin natürlich mit bis zum Rand vollen Hosen abwartete, bis Biden Präsident war – und erst dann den Krieg anfing. Sleepy Joe war zu einem Käfigkampf unter richtigen Männern natürlich nicht zu gebrauchen, da war Donald immer schon aus anderem Holz geschnitzt gewesen. Zumindest so lang, bis einer zurückhaute.
Man kann auch von Glück sagen, dass Putins Englisch gut genug war, um den Ernst der Lage zu verstehen. Aber wer weiß, vielleicht ist es eh ähnlich gut wie jenes von Joseph Boakai, dem Präsidenten von Liberia, dem in seiner Lehmhütte im Busch irgendein gütiger weißer Missionar vor dem Besuch im Weißen Haus die einzige Sprache beigebracht hat, die Donald Trump versteht. Also mehr oder weniger. Donald bewies bei dem Besuch des Afrikaners denn auch eine gehörige Portion Selbstironie, als er nach seinem Lob für das hervorragende Englisch des Präsidenten eines englischsprachigen Landes anfügte: „Ich habe Leute an diesem Tisch, die sprechen nicht annähernd so gut wie Sie!“ Damit konnte er natürlich nur einen gemeint haben!
Ja, Donald versteht es eben, mit den Leuten zu reden, ob es nun Putin ist oder quasi alle Afrikaner. Als er dem südafrikanischen Präsidenten anhand von Fotos aus dem Kongo erklärte, dass in seinem Land ein Genozid an Weißen passiere – so spricht ein wahrer Friedensnobelpreisträger. Weil, seit Trump das gesagt hat – hat der Genozid aufgehört! Schlagartig! Und so gründlich, dass praktisch kaum mehr Spuren davon zu entdecken sind. Da war Susanne Fürst, außenpolitische Sprecherin unserer FPÖ, die die Beweisfotos aus dem Kongo auch gesehen hat, leider nicht ganz auf der Höhe der aktuellen Statistik, als sie von Bundespräsident Van der Bellen verlangte, er müsse den Völkermord bei seinem Staatsbesuch in Südafrika ansprechen. Entspannen Sie sich, Frau Fürst: Donald fixed it! Ein weiterer funkelnder Stein im Nobel-Mosaik.
Wie ja wohl nun auch unbestritten die Tatsache, dass durch Donalds Intervention der Krieg zwischen Israel und dem Iran so schnell zu einem total glücklichen Ende gebracht – und auch noch das Atomprogramm des Iran um Stunden, wenn nicht sogar Tage zurückgeworfen wurde! Und auch die Houthis überlegen es sich jetzt schon zwei Mal, bevor sie das nächste Handelsschiff versenken. Und dass Trump den Krieg in Gaza jetzt demnächst umgehend bald aber wirklich ganz allein beendet haben wird, kann nur mehr eine Frage von … ziemlich einigermaßen sehr kurzer Zeit sein. Er will sicher nur noch so lange warten, bis er dort endgültig keine Abrissbirne mehr braucht, sondern nur mehr zusammenkehren muss und dann gleich mit dem Hotelbau beginnen kann. Sonst fängt man zwei Mal dieselbe Arbeit an, das bringt ja niemandem was.
Alles in allem: Peace!