Morgenpost

Das Milliardenbusiness Tierschmuggel und Ramadan in den Schulen

Geckos, Hornvipern, Paradiesvögel - der illegale Handel mit geschützten Tieren ist ein Milliardenbusiness, das durchaus mafiöse Züge hat. Plus: Wie halten es Wiener Schulen mit dem Ramadan?

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Karmontag, klare Sache: Die Palmesel sind ausgeschlafen, die Hasen fürchten sich vorm Wochenende, und die Hendln schieben Überstunden. Tierisch wird es auch im neuen profil: Max Miller ist für uns tief in die Tierschmuggler-Szene eingetaucht, hat Menschen besucht, die sich ihre Kleinwohnungen mit Scharen verbotener Giftschlangen teilen, hat sich von den Zollwachebeamten am Wiener Flughafen erklären lassen, wie Artenschutzhunde lebendes Schmuggelgut aufspüren und von den Experten im Tiergarten Schönbrunn, wie man einen Koffer aufmacht, in dem womöglich Giftschlangen hausen. Und er erläutert auch, wie der Auftragsschmuggel mit seltenen Arten funktioniert, der international längst ein Milliardenbusiness ist und durchaus mafiöse Züge hat:

„Der Handel mit verbotenen Tieren finde heute meist online statt, sagt Tobias (ein anonymer Halter illegaler Tiere, Anm.). Auf Facebook wird etwa in geschlossenen Gruppen gehandelt. Seitdem der Konzern aber gegen Verkaufsangebote vorgeht, werden stattdessen Links zu Telegram- und WhatsApp-Gruppen geteilt. Dort verschwimmen Tierhaltung und organisierte Kriminalität endgültig: Neben Tieranzeigen und Haltungstipps schicken Mitglieder Fotos von Schusswaffen und Gewaltdrohungen. „Oft klebt Blut an diesen Tieren“, sagt Tobias. Der Handel mit exotischen Tieren finanziert bewaffnete Konflikte in den Herkunfts- und die organisierte Kriminalität in den Zielländern.“

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Fastenzeit

Der Ramadan läuft heuer bis weit über Ostern hinaus, nämlich bis zum 9. April. Traditionell bringt der muslimische Fastenmonat österreichische Schulen ein bisschen ins Strudeln, weil sich zwischen dem Respekt für religiöse Gebräuche und der Sorge um das gesundheitliche Wohl fastender Kinder einige Unklarheiten auftun. Meine Kollegin Natalia Anders hat sich das Thema für profil.at näher angesehen, mit Lehrkräften in Wien gesprochen und die entsprechenden Leitfäden der Islamischen Glaubensgemeinschaft und der Kinder- und Jugendanwaltschaft studiert. Ihren Report – inklusive einem charmanten Kompromiss namens „Kinderfasten“ – lesen Sie, ganz ohne Bezahlschranke, hier.

Der morgige Tag wird übrigens in manchen Überlieferungen auch "Eierdienstag" genannt. Die Hühner haben wirklich nichts zu lachen.

Sebastian Hofer

Sebastian Hofer

schreibt seit 2002 im profil über Gesellschaft und Popkultur, ist seit 2020 Textchef dieses Magazins und zählt zum Kernteam von faktiv.