
CYBERANGRIFF AUF IT-INFRASTRUKTUR DES INNENMINISTERIUMS AUFGEDECKT
Das Innenministerium in der Wiener Herrengasse von außen
Im Innenministerium werden Chefs gesucht
Im Innenministerium werden gerade Chefs gesucht – und Posten vergeben. Im Bundeskriminalamt, in der Direktion für Staatssicherheit und Nachrichtendienst sowie in der Wiener Polizei tut sich so einiges.
Dieter Csefan, einer der wohl wichtigsten Kriminalbeamten Österreichs wechselt nach profil-Informationen als stellvertretender Präsident zur Wiener Polizei. Csefan wurde durch seine gemeinsamen Ermittlungen mit dem jetzigen Direktor des Bundeskriminalamts Andreas Holzer bekannt. Die beiden deckten zusammen die Doping-Skandale auf, führten erfolgreich einige heikle Sokos – und wurden dadurch mehr als ein Mal zum Ziel politischer Kampagnen.
Als Holzer zum Direktor des Bundeskriminalamts ernannt wurde, wünschte er sich seinen Vertrauten Csefan als Stellvertreter – aber Werner Kogler, der damals das Beamtenressort leitete, machte dem einen Strich durch die Rechnung. Plötzlich wollte man einen Juristen in der Direktion – und Csefan erfüllte diese Kriterien nicht, aber operativ leitete er das Amt de facto mit. Immerhin hingen bei Csefan die wichtigsten Ermittlungen und Projekte – darunter war er zuletzt auch Jugendkriminalität-Beauftragter und kalmierte die Bandenkriege in Wien.

NORDISCHE SKI WM 2019 IN SEEFELD: PK DOPING RAZZIA: CSEFAN
Dieter Csefan, einer der verdienstvollsten Kriminalbeamten in Österreich, wechselt zur Wiener Polizei
Die Frustration im Bundeskriminalamt war jedenfalls groß, dass Csefan den Stellvertreterposten nicht bekam. Jetzt geht er, und zwar offenbar nach Wien. Dort soll er den Part der Exekutive leiten, Führung der Uniformierten und des Kriminaldienstes. Schließlich bekam Paul Marouschek im Frühjahr 2024 den Stellvertreterposten – er ist langjähriger, verdienstvoller Beamter, leitete die Statistik. Aber auch nach ihm ruft die Pension bald. Holzer muss sich einen neuen Stellvertreter suchen
Nun zu Wien: Polizeipräsident Gerhard Pürstl geht in absehbarer Zeit in Pension – ein Nachfolger wird bereits gesucht. Am besten ein SPÖ-naher, denn noch darf der Bürgermeister bei der Bestellung des Präsidenten mitreden und hat ein Veto-Recht. Es ist das Einvernehmen mit ihm bei dieser Personalie herzustellen. Die besten Chancen werden derzeit dem Stadthauptmann des ersten Bezirks, Klaus Schachner, zugerechnet.

HINTERGRUNDGESPRÄCH ZU WIRKUNG DER WAFFENVERBOTSZONEN, VORFÄLLEN MIT MESSERN UND POLIZEILICHER LAGEEINSCHÄTZUNG: PÜRSTL
Gerhard Pürstl, Präsident der Wiener Polizei
Nicht nur Pürstl ist pensionsreif – auch seinen Stellverteter Franz Aigner ruft der Ruhestand. Er ist für die behördlichen Belange zuständige (Logistik, Personal usw..). Auch hier wird bereits über eine mögliche Nachfolge diskutiert. Auf der Shortlist weit oben steht Manfred Rheinthaler – früher Pressechef, heute in der Zentralstelle für Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Nach dem Abgang von Michaela Kardeis aus Wien (wurde im Jahr 2017 Generaldirektorin für öffentliche Sicherheit, blieb aber nur bis 2019 im Amt) war die Führung der Polizei Wien eine reine Herrenrunde. Also würde sich auch eine Frau anbieten? Noch hat sich keine Kandidatin als Favoritin hervorgetan, aber es regt sich unter den Damen bereits eine gewisse Kampfbereitschaft um den Posten.
Und auch in der Direktion für Staatsschutz und Nachrichtendienst (DSN) rumort es und sind oder werden Chefposten vakant. Die Frustration und der Druck in der Behörde sind groß, dass man trotz stetig steigender Gefährdungslage kaum mehr Ressourcen bekommen. Der ein oder andere hat schon das Handtuch geworfen – andere denken sehr laut darüber nach. Update folgt, sobald es Entscheidungen gibt.
Und weil Wien ja nicht die Welt ist: Auch in Oberösterreich wird ein/e Vizedirektor/in der Polizei gesucht. Die Schlacht: Mann gegen Frau.
Wir werden berichten, wer gewonnen hat.