Kurz bei Netanyahu und American Jewish Committee in Israel

Netanyahu zu Kurz: Wahrer Freund Israels und des jüdischen Volkes.

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Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) traf am Montag zu Mittag den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu. Die Beziehung der beiden Regierungschefs gilt als sehr gut. Der erste Tag seines Israel-Besuchs am Sonntag stand im Zeichen des Gedenkjahres 1938/2018. In Jerusalem will Kurz am Montagabend vor dem Weltforum des American Jewish Committee sprechen. Kurz holt damit einen Auftritt nach, den er im Vorjahr wegen einer Reise als OSZE-Vorsitzender kurzfristig hatte absagen müssen.

Kanzler Kurz (ÖVP) besucht Israel

Netanyahu sieht in Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) einen "wahren Freund von Israel und des jüdischen Volkes". Bei dem Treffen in Jerusalem sagte Netanyahu, er hoffe, andere europäische Spitzenpolitiker "folgen deinem Beispiel".

Netanyahu betonte weiter: "Wir schätzen die Schritte, die die österreichische Regierung und das österreichische Parlament in den letzten Monaten unternommen hat." Er zitierte Kurz, der gesagt hatte, dass Österreich nicht nur Opfer, sondern auch Täter war. "Das sind mutige und kühne Worte", erklärte der israelische Premier.

"Du lässt deinen Worten Taten folgen. Du zeigst Null Toleranz bei Antisemitismus", so Netanyahu. Er erwähnte zudem die Namensmauer als Ort der Erinnerung an österreichische Holocaust-Opfer, die Unterstützung von Besuchen Jugendlicher in Gedenkstätten wie Mauthausen und die eine Million Euro, die Kurz am Sonntag für das geplante Shoah Heritage Collections Center in Yad Vashem zugesagt hatte.

Netanyahu begrüßt außerdem, dass Kurz sich dafür einsetzen will, dass in der EU die Sicherheitsbedenken Israels stärker beachtet werden. "Das ist wirklich wichtig. Wir denken, dass ist nicht immer der Fall". Dass Kurz die Sicherheitsbedenken in der EU mehr berücksichtigt haben will, sei ein "frischer Wind und Führungskraft (leadership)". Er habe den Generalsekretär des israelischen Außenministeriums, Yuval Rotem, angewiesen, die Kontakte zum österreichischen Außenministerium zu intensivieren.

Schließlich wolle er "Sebastian" noch sagen, wie "bewegt" er war, "wie bewegt viele Israelis, weil du tatsächlich Dinge nach vorwärtsbringst" - so auch die Beziehungen zwischen Israel und Österreich, sagte Netanyahu am Ende seines Statements. "Ich weiß, dass das wichtig für dich ist und es ist wichtig für mich. Danke und willkommen, Freund".