Neuer Lehrplan: Schüler sollen NS-Tendenzen erkennen können

Nach Fällen von Holocaust-Leugnung durch Schüler wird nun der Lehrplan vom Bildungsministerium überarbeitet, die Ausbildung von Lehrkräften wird optimiert.

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Lehrkräfte sind im Unterricht immer öfter mit einem Problem konfrontiert: Von einzelnen Schülern werden vor versammelter Klasse rassistische und antisemitische Verschwörungstheorien aufgeworfen - teils relativieren sie den Holocaust. Das Bildungsministerium unter Heinz Faßmann (nominiert von der ÖVP) will nun reagieren, wie aus einer parlamentarischen Anfragebeantwortung an die SPÖ-Nationalratsabgeordnete Sabine Schatz hervorgeht: In einer gemeinsamen Studie mit der Schweiz und dem deutschen Bundesland Bayern soll untersucht werden, "wie die Ausbildung von Lehrkräften optimiert werden kann, um die Thematiken Antisemitismus und Holocaust-Distortion (Relativierung, Anm.) besser unterrichten zu können". Zudem kündigte das Ministerium eine Überarbeitung des Lehrplans an: Die Ideologie des Nationalsozialismus soll im Unterricht verstärkt mit den "Auswirkungen auf gegenwärtige Gesellschaften" verknüpft werden. Ausgrenzung und Erniedrigung sollen die Schüler als "Instrument totalitärer Herrschaftssysteme" verstehen lernen. Nationalrätin Schatz begrüßt die Vorhaben: "Es ist wichtig, dass dieses viel zitierte 'aus der Geschichte lernen' auch wirklich in die Realität umgesetzt wird." Das will sie mit einer Folgeanfrage an Faßmann überprüfen.

Jakob   Winter

Jakob Winter

ist Digitalchef bei profil und leitet den Faktencheck faktiv.