Österreich

Nikolaus Kowall will SPÖ-Chef werden

Bekannter "Parteirebell" zieht gegen Rendi-Wagner und Doskozil ins Rennen.

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Im SPÖ-Führungsstreit gibt es einen neuen Kandidaten: Am Dienstag hat Nikolaus Kowall, bekannt für seine Kampagne gegen das kleine Glücksspiel in Wien, seine Kandidatur öffentlich gemacht. "Beide Kandidaten sind nicht in der Lage, die rechte Welle aufzuhalten", begründet Kowall der Schritt im STANDARD. Kowall war Vorsitzender der Sektion 8 und ist derzeit Vizeparteivorsitzender in Wien-Alsergrund.

Auf Twitter begründet Kowall seinen Schritt: "Es findet sich niemand der es machen möchte, also mache ich es selbst."

Hans Peter Doskozil ist "selbst nicht frei davon, die rechtspopulistische Klaviatur zu bedienen", so Kowall, der burgenländische Landeshauptmann habe "Angst, Hysterie und Paranoia, die nach der Flüchtlingsbewegung 2015 einen neuen Höhepunkt erreichten, politisch ausgeschlachtet". Doskozil habe gegen die Regierung von Christian Kern "intrigiert" und "zu dem vergifteten Klima in Österreich, von dem die FPÖ profitieren kann", beigetragen. Pamela Rendi-Wagner habe sich "inhaltlich nie klar gegen diese Linie gestellt und erst im letzten November wieder einmal Doskozils Linie beim Thema Asyl übernommen", so Kowall. "Pamela Rendi-Wagner kann den rechten Populismus nicht aufhalten, wie die letzten Jahre verdeutlicht haben." 

Kowall war von 2007 bis 2014 Leiter der parteikritischen "Sektion 8". Am Mittwoch trifft das SPÖ-Präsidium die Entscheidung, ob auch bei der Mitgliederbefragung mehrere Kandidaten zugelassen sind, oder ob die rund 140.000 Mitglieder nur zwischen Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil abstimmen.

Sebastian Pumberger

Sebastian Pumberger

war von Jänner 2022 bis Juni 2023 bei profil. Davor war er bei der Tageszeitung "Der Standard".