Peter Hajek
Salzburg-Wahl: "Gewinner ist die Verlässlichkeit“

Peter Hajek zur Salzburg-Wahl: "Gewinner ist die Verlässlichkeit“

Landtagswahlen in Salzburg: Kommentar von Wahlforscher Peter Hajek.

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Der Erfolg der ÖVP lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Verlässlichkeit. Dafür steht Wilfried Haslauer, dafür steht die ÖVP. Wie schon in NÖ, Tirol und Kärnten setzt sich der neue Typ des sachlichen Landeshauptmannes durch.

Die SPÖ konnte in ihrer Kampagne einen Punkt machen – gegen rechts/gegen Schwarz-Blau. Das reichte aber nicht für eine stärkere Mobilisierung. Die Wahlmotive der SPÖ-Wähler könnten auch aus den 70er Jahren stammen.

Die FPÖ hatte zwei Assets: erstens das all-time-issue Asyl & Zuwanderung – und Marlene Svazek. Erstmals stand eine junge Frau an der Spitze der FPÖ Salzburg, was von den Wähler/innen positiv vermerkt wurde.

Die Grünen konnten mit ihrer Arbeit in der Regierung punkten und hatten mit Astrid Rössler einen emotionalen Anker für die verbliebenen Grün-Wähler.

Was wäre NEOS ohne das Attribut frischer Wind & Erneuerung? Und was wären die Salzburger Pinken ohne Sepp Schellhorn?

Koalitionsvarianten (bei drei Parteien im Landtag): Die ÖVP-Wähler sind nicht ganz einig, mit wem zu koalieren wäre: Es gibt aber eine signifikante Präferenz für Schwarz-Blau, aber auch einen großen Teil, der die Grünen bevorzugt. Die SPÖ hat demnach die schlechtesten Chancen.

Salzburger Finanzskandal: Ein echtes Thema war der Finanzskandal nicht mehr. Wenn sich wer geärgert hat, dann ÖVP- oder FPÖ-Wähler.

Rückenwind durch Landes- oder Bundesregierung? Das Problem der Opporition war, dass der Großteil der Salzburger mit der Arbeit der Landesregierung zufrieden war. Das war schon die halbe Miete für Haslauer & Co. Auch wenn es sich um Landeswahlen handelte, so haben ÖVP und FPÖ zumindest keinen Gegenwind aus dem Bund gehabt, was immer ein Vorteil ist.