Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein
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Wir sind Booster-Erster

Die in Österreich heftig ausgefallene, vierte Corona-Welle hat zumindest einen positiven Effekt: Die Zahl der Drittstiche ist so hoch wie nirgendwo sonst in der EU.

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„Impfen, impfen, impfen!“ Der mantraartige Appell von heimischen Politikern klang lange Zeit wenig wirkungsvoll: Die vierte Corona-Welle traf Österreich mit voller Wucht -  und als Hauptindikator dafür galt die hierzulande geringe Durchimpfungsrate. Tatsächlich waren Anfang November nur rund 65 Prozent der österreichischen Bevölkerung erstgeimpft, EU-weit deutlich unter dem Durchschnitt.

Nach wochenlangen Lockdowns, Schreckensnachrichten aus den Spitälern und Impfpflicht-Ankündigungen macht sich nun aber zumindest ein erster Erfolg beim Impffortschritt bemerkbar, zumindest bei den wichtigen Drittstichen. Nach neuesten Zahlen der Statistik-Plattform „Our World in Data“ (Stand 13.12.2021) führt Österreich das Ranking beim „Boostern“ nun EU-weit an: Knapp ein Drittel der Bevölkerung (32,35 Prozent) holte sich bereits eine dritte Dosis, Österreich führt damit vor Ungarn (31,29) und Malta (30,73). EU-weit liegt der Schnitt derzeit nur bei 18,39 Prozent. Bei der allgemeinen Durchimpfungsrate konnte sich Österreich mittlerweile über den EU-Durchschnitt hieven und steht bei 71,7 Prozent Erststichen.

Spitzenplatz - nur wie lange?

Die positive Nachricht kommt natürlich mit einem deutlichen Fragzeichen daher. Denn in erster Linie heißt der derzeitige Booster-Erfolg eines: Vor allem die ohnehin Impfbereiten lassen sich in der Krisensituation gut mobilisieren. Entscheidend wird sein, wie weit der Anteil weiter steigt – und bei welchem Wert er sich einpendelt. In Israel, wo man schon im Sommer mit dem Boostern begann, hält sich Anteil der drittgeimpften Bevölkerung übrigens bei bescheidenen 44 Prozent.

Auf die Frage nach der österreichischen Impfskepsis nimmt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein in der aktuellen Ausgabe von profil Stellung. Die Schuld an der geringen Durchimpfungsquote schiebt er vor allem der FPÖ zu: „In Ländern, wo es einen breiten politischen Konsens gibt, läuft es wesentlich besser.“ Aber auch eigene Fehler in der Pandemie-Politik gesteht Mückstein ein und spricht im profil-Interview über missglückte, öffentliche Auftritte und sein Verhältnis zum neuen Kanzler Karl Nehammer. Zur aktuellen Ausgabe gelangen Sie hier.

Kommen Sie gut durch die restliche Woche!

Thomas Hoisl

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