Soll man Kleinkinder gegen Covid impfen lassen? Was sagen Sie?

Aus den Reaktionen von Leserinnen und Lesern auf eine profil-Morgenpost von Michael Nikbakhsh.

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Soll man Kleinkinder gegen Covid impfen lassen, sobald ein Impfstoff zugelassen ist? Vergangenen Donnerstag stellte Michael Nikbakhsh die seines Erachtens „schwierige Frage“ an die Leserinnen und Leser der Morgenpost. Der überwiegende Teil antwortete mit „Ja“, wenngleich natürlich auch Ablehnung zurückkam. 

Eine Auswahl.

Philipp W. schreibt (via E-Mail): 

Bitteschön, ich schreibe. Vorweg: ich bin als Notfallsanitäter und Lehrsanitäter im Gesundheitswesen tätig. Möglicherweise fällt mir deshalb diese Entscheidung einfacher. Aber lassen Sie mich auf den Punkt kommen. 

Nein, das ist keine schwierige Frage! Es ist nämlich keine Frage, die man als Eltern beantworten muss. 

Wir leben in einer arbeitsteilig organisierten Gesellschaft. Die Welt ist viel zu komplex, als dass jede*r von uns alles verstehen kann, was sie oder er tut. 

Ich verstehe nicht genau, was in meinem Auto passiert, wenn ich aufs Bremspedal drücke. Aber ich verlasse mich drauf, dass die Bremsen funktionieren. Das Auto wurde von Leuten konstruiert, die ihr Handwerk gelernt haben, es wurde von den relevanten Behörden zugelassen - ich muss darauf vertrauen, dass es passt. 

Wenn ich im Rettungsdienst meine Patient*innen behandle, tue ich das auf Grundlage von Leitlinien und Empfehlungen der jeweiligen Fachgesellschaften. Ja, ich lese immer wieder Studien, aber ich habe keine Ahnung, warum genau bei der Reanimation auf 30 Herzdruckmassagen 2 Beatmungen folgen (und nicht nur eine oder drei...). Aber es gibt dazu zig Studien und die besten Wissenschaftler*innen der Welt haben in einem umfangreichen Review-Prozess festgelegt, dass dieses Vorgehen das Beste ist. 

Genau das Gleiche gilt für die Impfung. Wenn es die Impfkommission und die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde empfehlen, werden meine Kinder so rasch wie möglich geimpft. Es ist das einzig sinnvolle, Empfehlungen wissenschaftlicher Gremien zu folgen. Keiner von uns weiß es besser! 

Bitte schreiben Sie nicht, dass es eine schwierige Frage ist. Schreiben Sie, dass wir lernen müssen, einander mehr zu vertrauen. Ich vertraue darauf, dass profil seriösen Journalismus bietet, vertrauen Sie darauf, dass das was Expert*innen-Gremien (nicht Einzelpersonen! - große Gremien!) empfehlen, auch sinnvoll ist.

Margit J. schreibt (via E-Mail) 

Soll doch der Bundeskanzler mit einem Konvoi von Impfbussen 1 Monat lang durch Österreich touren. Der Jubel und die Impfbereitschaft würden bei seinem wunderbaren Charisma wohl grenzenlos sein!!! Oder doch nicht?

Heinz Kollmann (via Twitter): 

„Keine Frage. Ich würde meine Kinder impfen und den Daten vertrauen. Nicht darauf vertrauern würde ich, dass bei Erkrankung ,mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit‘ keine Symptome oder nur einen leichten Verlauf haben. Das Gegenteil würde ich mir nie verzeihen.“

Erika G. schreibt (via E-Mail) 

„Nicht das Virus ist das Problem (siehe Sterbezahlen 2020), sondern die überbordenden Maßnahmen sind es! Das bedeutet, Sie fragen, ob Sie ein Kind mit guter Antikörperzahl noch zusätzlich impfen lassen sollen, um der Politik zu gefallen. Wäre interessant, zu welcher Lösung so ein Zeitgeistritter gelangt.“

Rosemarie K. schreibt (via E-Mail) 

Ich bin als Oma einer Volksschülerin der 2. Klasse empört über das Verhalten und über die Testpflichten des Hort/Kindergartenpersonals der Gemeinde Wien! Meine Enkelin war mit dem Hort vom 6.-8.9  die ganze Zeit draußen. Am Mittwoch bekam meine Tochter die Nachricht, dass alle Kinder, die am Dienstag im Hort oder in einer der beiden Kindergartengruppen waren, ab sofort in Quarantäne sind. Dies deutet darauf hin, dass eine Betreuungsperson dies verursacht hat! Wie kann es sein, dass auch hier noch immer Antigentests gültig sind und dann solche Probleme verursachen. Es ist einfach unfassbar! Meine Enkelin und 2 weitere Kinder sind nun zu Hause im Homeschooling, der Rest der Klasse hat normalen Unterricht. Die 3 werden bestraft, weil eine Erwachsene rücksichtslos agiert hat.“

Hannes K. schreibt (via E-Mail) 

Ihre Frage: ,Sollen kleine Kinder gegen Covid geimpft werden?, beantworte ich ganz klar mit JA! 

Im Gegensatz zu den ersten Covid-Wellen, bei denen Kinder, wenn sie erkrankt waren, nahezu keine Symptome hatten, wie dies bei Ihrem Sohn ja auch der Fall war, gibt es nämlich jetzt bei der Delta-Variante bereits erkrankte Klein-Kinder, die auf den Intensivstationen liegen, die Gefahr schwer zu erkranken, ist mittlerweile also deutlich höher. 

Mein Enkelkind mit 8 Jahren sagt von sich aus sich sofort impfen lassen zu wollen, sobald die Freigabe erteilt wird.

Christine C. schreibt (via E-Mail): 

Es ist einfach nicht wahr, dass es ,nirgendwo auf der Welt viele Faelle von Covid 19 in Kindern gibt (Anmerkung der Redaktion: Das wurde im Artikel auch nicht behauptet). 

Hier in den Vereinigten Staaten sind mehrere grosse Kinderkrankenhaeuser total ueberfuellt mit solchen Faellen, and Kinder sterben auch daran ...Traurig, aber wahr.“

ma am (via Twitter): 

sobald die impfung für kinder zugelassen ist, ist die frage federleicht zu beantworten: selbstverständlich impfen lassen. und das gilt für geimpfte, wie für ungeimpfte eltern.“ 

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