Umfrage: ÖVP baut Vorsprung aus, Kurz verliert an Strahlkraft

Wie „profil“ in seiner neuen Ausgabe berichtet, hält ÖVP-Chef Sebastian Kurz die Konkurrenz bei der Kanzler-Frage weiter auf Abstand.

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33% der Befragten würden ihn in einer Direktwahl zum Kanzler wählen. Allerdings büßte Kurz deutlich an Strahlkraft ein. Noch im April lag der Wert bei 42%. Norbert Hofer folgt mit 16% immer noch weit abgeschlagen dahinter (April: 12%). SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner stürzt in der fiktiven Kanzlerfrage auf ihr historisches Tief von 10% ab (April: 16%). Neos-Chefin Beate Meinl-Reisinger käme laut der vom Meinungsforschungsinstitut Unique research für profil durchgeführten Umfrage auf 6%, der Grüne Werner Kogler auf 5%.

Sonntagsfrage: Welche Partei würden Sie wählen, wenn nächsten Sonntag Nationalratswahlen wären? (Juli 2017 bis Juni 2019)

ÖVP mit 37% an erster Stelle

In der Sonntagsfrage liegt die ÖVP mit 37% deutlich an erster Stelle. Damit legt die ÖVP gegenüber April um drei Prozentpunkte zu. Die SPÖ hingegen sackt um sieben Prozentpunkte auf 20% ab und liegt damit erstmals seit zwei Jahren hinter der FPÖ, die auf 21% kommt (April: 22%). Die Grünen segeln im Aufwind und erreichen 10% (April: 5%), damit liegen sie nun gleichauf mit den Neos (April: 7%).

Welche Partei hat sich seit Bekanntwerden des Ibiza-Videos am besten verhalten, wer hat den besten Eindruck gemacht?

Bei der Frage, welche Partei seit Veröffentlichung des Ibiza-Videos in der Bevölkerung den besten Eindruck hinterließ, schneidet die ÖVP am besten ab (21%), dicht gefolgt von den Neos (20%). Dass die FPÖ hier eher mäßig punktet (9%) verwundert nicht; erstaunlicher ist das dürftige Ergebnis der SPÖ (8%). Den Grünen geben 9% die besten Haltungsnoten. Die Werte unterscheiden sich stark nach Parteipräferenz: 60% der ÖVP-Anhänger sind vom Verhalten der ÖVP angetan, 42% der SPÖ-Anhänger von der SPÖ, 38% der FPÖ-Wähler von der FPÖ.

Geteilte Ansicht bei Misstrauensantrag

Geteilter Ansicht ist die Bevölkerung bei der Frage, ob der Misstrauensantrag gegen Kurz und seine Übergangsregierung gerechtfertigt war. 42% antworten mit ja (24% auf jeden Fall, 18% eher ja), 50% zeigten sich damit nicht einverstanden (20% eher nein, 30% überhaupt nicht). Auch hier schwanken die Werte je nach Parteizugehörigkeit erheblich. Die wenigsten Anhänger findet der Misstrauensantrag unter ÖVP-Wählern (7%), die meisten unter SPÖ-Wählern (76%), die FPÖ-Anhänger rangieren mit 54% in der Mitte.

War der Misstrauensantrag gegen Kurz und seine Übergangsregierung gerechtfertigt?

Auf einhellige Zustimmung stößt das Verhalten des Bundespräsidenten während der politischen Krise. 79% der Befragten zollen Alexander Van der Bellen dafür Respekt (ÖVP-Wähler: 89%, FPÖ: 58%, SPÖ: 91%). Die neue Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein kommt auf eine Zustimmungsrate von 55% (ÖVP-Wähler: 60%, FPÖ: 36%, SPÖ: 72%).

Ist Brigitte Bierlein als neue Bundeskanzlerin eine gute Wahl?

Methode: Telefonische und Online-Befragung Zielgruppe: Österr. Bevölkerung ab 16 Jahren Max. Schwankungsbreite der Ergebnisse: ±3,5 Prozentpunkte Sample: n = 800 (300 telefonisch, 500 online) Befragte Feldarbeit: 31. Mai bis 5. Juni 2019