Verkehrsministerium beauftragte Werbeagentur eines FPÖ-Bezirksrates um 132.000 Euro

Einjahresvertrag für Kampagne gegen Drogen am Steuer. Und: Ex-BZÖ-Sprecher Lepuschitz beriet Kickls Innenministerium.

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Wie profil in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, beauftragte das Verkehrsministerium unter Norbert Hofer (FPÖ) die Werbeagentur Outsell GmbH für die Kampagne „Lass Drogen nicht ans Steuer“. Die Outsell GmbH steht im mehrheitlichen Eigentum von Andreas Bussek, FPÖ-Bezirksrat in Wien-Landstraße und Vorstandsmitglied der Freiheitlichen Wirtschaft Wien. Das Auftragsvolumen beträgt 132.000 Euro. In der Vergangenheit wickelte die Werbeagentur mehrere FPÖ-Aufträge ab.

Eine profil-Anfrage, warum ausgerechnet Bussek beauftragt wurde, ließ das Ministerium am Freitag unbeantwortet. Bussek selbst sagte: "Unser Promotion-Personal fährt mit einem Bus durch ganz Österreich. Wir verteilen Werbeartikel und klären ein Jahr lang über die Gefahren von Drogen am Steuer auf." Das Projekt laufe noch.

Ein weiteres FPÖ-geführtes Ministerium kaufte sich Expertise von außen ein: Der frühere BZÖ-Pressesprecher Heimo Lepuschitz beriet FPÖ-Innenminister Herbert Kickl im Vorjahr in Bezug auf "Strategie und Kommunikation" und stellte dafür 10.000 Euro in Rechnung – obwohl in Kickls Kabinett vier Mitarbeiter für Strategie und drei für Presse zuständig sind. In welcher Causa Lepuschitz dem Innenressort genau zur Seite stand, ist unklar. Der Kontrakt lief laut Lepuschitz nur für den Monat März. Seit April 2018 arbeitet Lepuschitz als Medienkoordinator im Kabinett von Norbert Hofer, der Vertrag mit Kickl wurde aufgelöst. "Ich wollte da keine Parallelität", sagte der PR-Mann gegenüber profil.