voestalpine-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Eder

voestalpine-Chef Eder: "Man sollte Asylwerbern eine Ausbildung ermöglichen"

„Humanitäre Gründe und wirtschaftliche Vernunft“.

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voestalpine-Vorstandsvorsitzender Wolfgang Eder äußert sich in einem Interview im aktuellen profil zum drohenden Arbeitskräftemangel und zu Asylwerbern in der Lehre. Allein in Oberösterreich fehlen laut Prognosen bis 2030 rund 130.000 Facharbeiter. Dies bedeute, „dass wir den größeren Teil des Problems noch vor uns haben“ , so Eder. Zu der Frage, wie sinnvoll es im Lichte dessen sei, Afghanen abzuschieben, die eine Lehre machen wollen, vertritt der voestalpine-Chef „eine klare Meinung: Sie deckt sich mit dem, was der oberösterreichische Landesrat Rudi Anschober sagt, der inzwischen auch in Christian Konrad einen großen Unterstützer hat. Sprich: Man sollte sich sowohl aus humanitären Gründen als auch aus wirtschaftlicher Vernunft dazu durchringen, jungen Menschen – die im Übrigen eineinhalb Jahre und länger auf einen Asylbescheid warten – auch ohne diesen Asylbescheid eine Ausbildung zu ermöglichen.“

Eder plädiert dafür, das deutsche Modell zu übernehmen, das Asylwerbern drei Jahre Zeit einräumt, um eine Lehre zu machen, und zwei Jahre, um danach zu arbeiten. „Klappt es nach diesen fünf Jahren nicht, kann man über eine Abschiebung reden. Aber da wird kaum jemand übrig bleiben, die meisten werden nachgefragt sein“, so Eder im profil-Interview.

Edith   Meinhart

Edith Meinhart

ist seit 1998 in der profil Innenpolitik. Schreibt über soziale Bewegungen, Migration, Bildung, Menschenrechte und sonst auch noch einiges