Bolatbek Maldybayev, Executive Director der Investmentgesellschaft Freedom Finance
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E-Health: Wie Anleger profitieren

E-Health ist nicht erst seit der Corona-Pandemie ein Trend, den auch Investoren nutzen können.

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Wie die Prognosen für diesen Sektor aussehen und worauf Anleger achten sollten, erläutert Bolatbek Maldybayev, Executive Director der Investmentgesellschaft Freedom Finance, im Interview.

Zur Person

Bolatbek Maldybayev ist Executive Director der Investmentgesellschaft Freedom Finance – die Muttergesellschaft Freedom Holding notiert an der Nasdaq.

Portfolio: Was erwarten Sie vom globalen E-Health-Markt im Jahr 2022?

Bolatbek Maldybayev: Das Wachstum der E-Health-Branche hat sich während der Covid-Pandemie beschleunigt, weil Technologien wie Künstliche Intelligenz und Big Data für die Fernüberwachung und im Gesundheitsmanagement eingesetzt wurden. Die Pandemie hat zudem verschiedene Regierungen dazu gezwungen, Patientenakten und Pflege schnell auf E-Health umzustellen. Dieser Trend wird sich voraussichtlich fortsetzen, da das Bewusstsein für die Vorteile von E-Health zunimmt, was das Marktwachstum im Vorhersagezeitraum vorantreiben dürfte. Der E-Health-Markt wird im Prognosezeitraum 2022 bis 2027 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 16,1 Prozent wachsen.

Die Pandemie hat sich also auf den Sektor ausgewirkt?

Einige Unternehmen haben beispielsweise ein Covid-19-Lösungspaket für Krankenhäuser eingeführt. So kann die Identifizierung von Patienten mit unterschiedlichem Covid-Infektionsrisiko dazu beitragen, die Ausbreitung einzudämmen, indem für die angemessene Versorgung in allen Gesundheitseinrichtungen gesorgt wird.

Aber auch abseits der Pandemie könnte E-Health wichtiger werden, oder?

Lebensstilbedingte Erkrankungen wie Bluthochdruck und Diabetes werden im Projektionszeitraum voraussichtlich zunehmen. Daher wird erwartet, dass das wachsende Bewusstsein der Menschen für elektronische Gesundheitsdienste und die zunehmende Akzeptanz bei den Gesundheitsberufen zu einem erheblichen Wachstum in der Branche führen werden. In den letzten Jahren hat die Zahl der Internetanwendungen im Gesundheitswesen exponentiell zugenommen. Mit Hilfe des Internets können die Angehörigen der Gesundheitsberufe den Verbrauchern medizinische Informationen bequemer und rascher zur Verfügung stellen. Außerdem versuchen die Anbieter, elektronische Gesundheitsakten mit sichereren und intelligenteren Systemen zu erstellen, um die Zugänglichkeit zu verbessern – auch deshalb wächst der E-Health-Markt rasch.

4,7 Milliarden Euro könnten in Österreich jährlich durch digitale Technologien im Gesundheitsbereich eingespart werden, heißt es in einer Studie des Beratungsunternehmens McKinsey. Das wären rund 14 Prozent der jährlichen Kosten für Gesundheit und Versorgung.

Sie haben Künstliche Intelligenz erwähnt. Welche Rolle spielt diese?

Die Integration von Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen zur Automatisierung der Speicherung von Patienteninformationen und der Dateneingabe – und das bei Vereinfachung des Zugangs und erhöhter Sicherheit von Informationen – trägt ebenfalls zum Wachstum der Branche bei.

Was bedeutet das alles aber für Anleger? Steigen Aktien aus dem Bereich E-Health auch wegen der Coronakrise?

Mehrere Aktien und Sektoren haben stark von den durch Covid-19 ausgelösten gesellschaftlichen Veränderungen profitiert. Das Segment der Telemedizin etwa hat einen starken Auftrieb erhalten. Ein Beispiel: Im April 2020 haben rund 49 Prozent der US-Verbraucher Telemedizin genutzt, um abgesagte Arzttermine zu ersetzen. Unternehmen, die virtuelle Arzttermine, Gesundheitsfürsorge, medizinische Diagnostik sowie zugrundeliegende Künstliche Intelligenz und Cloud-Dienste anbieten, haben 2020 gut abgeschnitten. Tatsächlich sind die meisten Telemedizin-Aktien, die Patienten mit Ärzten, Versicherern, Krankenhäusern und Gesundheitssystemen zusammenbringen, Gewinner.

E-Health dürfte demnach weiter im Trend liegen?

Selbst nach einer Pandemie dürfte die digitale Gesundheit ihre Stärke beibehalten, da Gesundheitsdienstleister und Patienten die Vorteile dieser Technologie nutzen. Die Telemedizin ist nach wie vor eine der wichtigsten Triebfedern des digitalen Gesundheitsmarktes, da sie unter anderem dazu beigetragen hat, den Zugang zur Gesundheitsversorgung zu verbessern, die Anzahl der Kontakte zu verringern und eine kontinuierliche Versorgung zu gewährleisten.

61 Milliarden US-Dollar wird der Umsatz des E-Health-Segments heuer laut Freedom Finance weltweit betragen, wobei China der größte Markt ist, gefolgt von den USA.

Wie können Anleger die besten E-Health-Aktien finden?

Im Allgemeinen unterscheidet sich die grundlegende Auswahl einer E-Health-Aktie nicht wesentlich von den Standardparametern für jene einer guten Aktie. In erster Linie geht es um die Entwicklung des Umsatzwachstums. Wenn das der Fall ist, ist das ein ziemlich guter Indikator dafür, dass das Unternehmen etwas richtig macht. Selbst eine kleine regelmäßige Verbesserung über einen langen Zeitraum kann ein positiver Indikator sein. Ertragswachstum und Wert müssen Hand in Hand gehen, damit die Aktie eine Investition wert ist. Anhand der Jahres- und Quartalsabschlüsse, die auf der Investor-Relations-Website des Unternehmens abrufbar sind, können Anleger feststellen, ob die Einnahmen und Gewinne steigen oder sinken. Unternehmen, die ein positives Gewinnwachstum aufweisen, verfügen in der Regel über finanzielle und operative Stabilität. Bei der Auswahl von Einzeltiteln in einer Branche müssen Anleger darauf achten, wo und wie sich das Unternehmen einfügt. Wie ist die Leistung des Unternehmens im Vergleich zu seinen Konkurrenten? Wie hoch ist sein Marktanteil? Gibt es einen Vorteil, durch den es sich abhebt? Anhand dieser wichtigen Fragen lässt sich feststellen, ob ein Unternehmen einen Vorsprung hat. Um einen objektiven Vergleich anzustellen, sollten Anleger die Konkurrenten ähnlicher Größe oder Marktkapitalisierung vergleichen und ihre Rentabilität und Aktienrenditen im Zeitverlauf gegenüberstellen.

Digitale Gesundheit

E-Health umfasst Anwendungen, bei denen moderne Informations- und Kommunikationstechnologien bei der Behandlung und Betreuung von Patienten eingesetzt werden. Beispiele sind dafür elektronische Rezepte, Gesundheits-Apps auf Mobilgeräten oder das weite Gebiet der Telemedizin.

Telemedizin im Speziellen ist die ortsungebundene Durchführung medizinischer Tätigkeiten. Das bringt Vorteile für Menschen in schwer zugänglichen Gebieten oder in Ländern mit eingeschränktem Zugang zu Medizin. Außerdem erleichtert Telemedizin die Verfügbarkeit wichtiger Daten.