Wienerberg Biotope City
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Start-up Greenpass hilft bei der Klimaresilienz

Ein junges Wiener Unternehmen bewertet und verbessert die Klimaresilienz von Immobilien und Städten – das könnte ein Exportschlager werden.

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von Robert Prazak

Städte müssen nicht nur etwas für den Klimaschutz tun, sondern sich selbst auch besser vor den Auswirkungen des Klimawandels schützen – Stichwort Hitzewelle. Das vor drei Jahren gegründete Wiener Unternehmen Greenpass will dazu beitragen. Das Spin-Off der Universität für Bodenkultur hat eine Software-Technologie zur Bewertung und Zertifizierung von Immobilienprojekten entwickelt. „Die Geschäftsidee von Greenpass ist es, lebenswerte und klimaresiliente Städte möglich zu machen“, sagt Florian Kraus, CEO des Unternehmens. Mit dem Planungstool können Immobilien, Stadtteile und ganze Städte hinsichtlich ihrer Klimaresilienz bewertet, optimiert und zertifiziert werden. Es handelt sich konkret um eine All-in-One-Lösung, die als Software-as-a-Service funktioniert – das bedeutet, dass die entsprechende Dienstleistung als Cloud-Anwendung zur Verfügung gestellt wird. „Es ist wie ein Schweizer Taschenmesser für Klimaresilienz von Immobilien, Freiräumen und Städten“, sagt Kraus. Das Ganze sei sowohl für den Neubau als auch für bestehende Bauten bzw. Projekte anwendbar. „Der Fokus liegt auf dem Außenraum, aber auch die Gebäude selbst werden analysiert. Es geht dabei um die Themen Klima, Wasser, Luft, Biodiversität, Energie und Kosten“, erklärt Kraus. Rund 30 quantitative und 20 qualitative Faktoren werden unter die Lupe genommen. Und je detaillierter die Planung des Gebäudes bzw. Stadtteils bereits fortgeschritten ist, desto detaillierter ist die jeweilige Bewertung.

Fast alle Gründer von Greenpass kommen aus dem universitären Bereich und haben sich anfangs mit Grundlagenforschung beschäftigt. Die Verbindung zwischen Wissenschaft und Praxis sei wichtig, inzwischen stehen 16 Forschungsprojekte hinter Greenpass. Einen Schub bekommt Greenpass durch die EU-Taxonomie, also das Klassifizierungssystem für nachhaltiges Wirtschaften. „Dazu bekommen wir aktuell viele Anfragen und bieten hier auch eine entsprechende Lösung“, sagt Kraus. Der sogenannte Taxonomie-Check soll dazu dienen, einzelne Gebäude oder ganze Portfolios hinsichtlich der Klimawandelanpassung zu bewerten und zu optimieren.“

Bisher wurden rund 160 Projekte in zwölf europäischen Ländern unterstützt, darunter der neue Shop eines großen Möbelhandelsunternehmens in Wien oder der Stadtteil Biotope City am Wienerberg. Auch den Neubau eines 2019 durch eine Gasexplosion zerstörten Wohnhauses in Wien hat Greenpass begleitet, die neue Wohnhausanlage wurde mit einem silbernen Zertifikat der Klimaprofis ausgezeichnet. Apropos Zertifizierung: Greenpass ist eine Erweiterung zu bestehenden Gebäudezertifizierungen und kann bei diesen berücksichtigt und angerechnet werden.

Derzeit werden die Projekte mit Partnern umgesetzt, doch auf lange Sicht soll das Unternehmen zum Technologie-Provider werden. „Unsere Zielgruppen sind Bauträger, Investoren, Planer, (Landschafts-)Architekten, aber auch Städte.“ Derzeit werden Planer von Greenpass als „Urban Climate Architects“ ausgebildet, damit sie das Tool selbstständig einsetzen können. Das ehrgeizige Ziel: Greenpass soll bei jedem Projekt angewendet werden, dazu werden auch neue Softwareversionen und ein Webshop entwickelt. „Es war noch nie einfacher, die Klimawandelresilienz zu verwirklichen.“

Und nun ist Expansion angesagt, die Lösung soll zum Exportschlager werden. Greenpass sei so entwickelt worden, dass es weltweit einsetzbar ist. Neben dem Ausbau am Heimatmarkt Österreich stehen nun die DACH-Region, die Benelux-Länder und Großbritannien im Fokus. Die angestrebte Expansion wurde mit der jüngsten Investmentrunde abgesichert: Nationale und internationale Geldgeber haben einen siebenstelligen Betrag ausgegeben, darunter die Haselsteiner Familienprivatstiftung, der aws-Gründerfonds und die britische Pi Labs. „Wir wollen die Marktführerschaft auf neuen Märkten weiter ausbauen“, sagt Kraus, der das Unternehmen mit Mitgründer Bernhard Scharf führt.

Mit Hilfe von Greenpass und anderen Anbietern sollen die Städte der Zukunft ganz anders aussehen. In der Übergangsphase werde dieser Wandel noch nicht so sichtbar sein, später aber schon, meint Kraus. „Wir wollen einen urbanen Lebensraum schaffen, den wir nicht verlassen müssen, um uns wohlzufühlen.“