Der Himalaya und der Tsunami

Das größte Gebirgsmassiv der Erde könnte eine entscheidende Rolle beim verheerenden Tsunami 2004 gespielt haben.

Drucken

Schriftgröße

Etwa zwei Milliarden Tonnen Schutt aus dem Himalaya transportieren die Flüsse Ganges und Brahmaputra jährlich in den Golf von Bengalen. Sie landen zum Teil im Sunda-Graben vor Sumatra, wo sich die indo-australische Platte langsam unter die Sunda-Platte schiebt.

2004 hatten die beiden sich verhakt; plötzlich krachte die Sunda-Platte mehr als zehn Meter nach vorn und löste damit enorme Flutwellen aus, die mehr als 250.000 Tote forderten. Die Erdstöße erreichten den Meeresboden und die Küsten viel heftiger als vorhergesagt.

Der Grund: Das Erosionsmaterial von Mount Everest, K2, Lhotse und anderen Achttausendern hatte die darunter liegenden Schichten in den vergangenen neun Millionen Jahren zu starrem Gestein verdichtet. Dieses stand unter starker Spannung und gab die Erdbebenwellen direkt an die Oberfläche weiter. Das befanden Forscher der Universität Bremen nun im Fachjournal "Science". Ähnliche Risikozonen gebe es an der Pazifikküste Nordamerikas, im Iran, Pakistan und der Karibik.

Lesen Sie weiters: am 26. Dezember 2004 löste ein Erdbeben mit einer Stärke von 9,1 vor Sumatra eine Reihe von verheerenden Tsunamis an den Küsten des Indischen Ozeans aus. Ein Erdstoß und hunderttausend Tragödien. Die Geschichte.