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Gasvorkommen in Österreich: Rausholen, was geht? Nein, sagt Leonore Gewessler

Österreich soll auf langfristige Gasförderung wie Fracking verzichten, meint Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. Denn das schade dem Klima und helfe in der aktuellen Energiekrise nicht.

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Wir müssen alles daransetzen, bis 2040 klimaneutral zu werden. Dazu gehört: Schluss mit dem Verbrennen von Erdgas. Wir werden unsere ganze Energie in den Umstieg auf Erneuerbare Energien aus Sonne, Wind und Biomasse stecken. Gerade auch im Industriebereich. Der Wettbewerb der Zukunft ist der Wettbewerb um die grünste Produktionsweise. Das wissen auch die heimischen Unternehmerinnen und Unternehmer. Im Zuge unserer Klima- und Transformationsoffensive unterstützen wir die Industrie  mit 5,7 Milliarden Euro beim Umstieg auf Produktionsprozesse, die klimaneutral sind.

Auf veraltete Technologien zu setzen, wie das Fördern von Schiefergas (Fracking), ist der falsche Weg. Fracking schadet der Umwelt, es ist potenziell gefährlich – und hilft uns in der aktuellen Energiekrise nicht. Es würde nämlich bis frühestens 2030 dauern, bis das Erdgas gewonnen werden könnte. Dort, wo Gas nicht durch andere Energieträger ersetzbar ist, soll es durch Biomasse erzeugt werden. Dafür haben wir die Weichen gestellt. Damit kann jeder Misthaufen in diesem Land zu einem Kraftwerk werden und uns noch unabhängiger von Putins Gas machen. Wenn konventionelle Erdgasfelder in Österreich – nicht Schiefergas! – helfen können, kurzfristig unsere Abhängigkeit von Russland zu reduzieren, sollte das geprüft werden. Doch selbstverständlich müssen auch bei dieser Gasförderung die Auswirkungen auf die Natur und die Umwelt vor Projektbeginn geprüft werden. Und auch hier geht es um den Zeithorizont. In zehn Jahren macht es keinen Sinn mehr, heimische Gasfelder anzuzapfen.

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Anders als Umweltministerin Leonore Gewesller sieht es der Linzer Bürgermeister Klaus Luger von der SPÖ. Seinen Text können Sie hier lesen:

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