OMV-Deal

Die unendliche Borealis-Geschichte

Seit fast einem Jahr verhandeln OMV und Adnoc über die Fusion ihrer Petrochemie-Töchter – bisher „ergebnisoffen“. Warum es hinter den Kulissen scheppert, wo man sich schon einig ist und warum man noch um Geld und Macht feilscht.

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Kurz vor Weihnachten sorgte ein Anruf aus dem Umfeld der Adnoc in den heimischen Wirtschaftsredaktionen für ordentlichen Wirbel. „Sie haben sich de facto geeinigt! Der Deal ist so gut wie durch, Sie können schon zu schreiben beginnen.“ „Sie“ sind in diesem Fall der teilstaatliche Energiekonzern OMV und die Abu Dhabi National Oil Company (Adnoc). Und „der Deal“ bezieht sich auf die geplante Fusion ihrer beiden Petrochemie-Töchter Borealis und Borouge. Das neue Super-Unternehmen sollte beide fossilen Konzerne in eine neue, saubere Zukunft führen, in der Öl nicht mehr verbrannt, sondern veredelt, recycelt und zu hochwertigen Kunststoffen verarbeitet wird. profil hat damals von einer Berichterstattung Abstand genommen – die Suppe war zu dünn. Heute, mehr als ein Dreivierteljahr nach der offiziellen Ankündigung zu fusionieren, ist der Deal noch immer nicht unter Dach und Fach. Der Umgangston wird rauer, und der Druck steigt, wie profil aus Verhandlerkreisen erfuhr. Es geht, wie so oft im Leben, um Geld und Macht.

Marina  Delcheva

Marina Delcheva

leitet das Wirtschafts-Ressort. Davor war sie bei der "Wiener Zeitung".