UFOs

Außerirdisches Leben: Wo sind denn all die Aliens?

Derzeit grassiert ein neuer UFO-Hype. Wie wahrscheinlich ist es, dass fremde Planeten besiedelt sind? Wo wir am besten nach Außerirdischen Ausschau halten – und wie die Wissenschaft nach Leben im All sucht.

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Die NASA ist nicht unbedingt für ein Faible für Alien-Anekdoten bekannt. Viel eher steht die US-Weltraumbehörde für handfeste Naturwissenschaft: für Astrophysik, Antriebstechnik und Missionen zu fernen Asteroiden. Umso größer war die Überraschung, als die NASA Mitte September Mark McInerny vorstellte: den neuen Direktor des Forschungsbereichs UAP. Das Kürzel bedeutet Unidentified Aerial Phenomena beziehungsweise Unidentified Anomalous Phenomena, landläufig bekannt als UFOs: als unbekannte Flugobjekte außerirdischer Besucher.

Rational gepolte Menschen dachten: Echt jetzt, die NASA befasst sich mit UFO-Sichtungen? Doch so abwegig sei die Initiative nicht, sagte der Astrophysiker David Spergel im Fachjournal „Nature“. Es gehe darum, mehr Wissenschaft in die Debatte zu bringen: Berichte über ungewöhnliche Himmelsphänomene unvoreingenommen zu katalogisieren, eine breite Datenbasis zu schaffen und diese dann soliden Analysen zu unterziehen. Viele UAP lassen sich womöglich leicht erklären, weil es sich um ein Flugzeug handelt, einen Satelliten, eine Lichtreflexion. Die NASA will zugleich dem ewigen Verdacht Verschwörungsgläubiger entgegenwirken, die Behörden würden mauern und das Thema totschweigen, weil sie über geheimes Wissen über Außerirdische verfügten oder gar Alien-Leichen im Keller versteckt hätten.

Die neue Aufgeschlossenheit hat vielleicht auch damit zu tun, dass sich die Öffentlichkeit wieder vermehrt für UFOs interessiert, zum Beispiel heuer. Das liegt nicht zuletzt am Auftritt von David Grusch. Ende Juli sagte der frühere Geheimdienstmitarbeiter vor dem US-Kongress aus, er wisse von Flugobjekten „nicht-menschlichen Ursprungs“, die im Besitz der Amerikaner seien und geheimgehalten würden. Auch biologisches Material „exotischer Herkunft“ sei bei UAP-Absturzstellen geborgen worden. Was weiß Grusch über dessen Beschaffenheit? Wieder sagt er: „Non-human.“

Alwin   Schönberger

Alwin Schönberger

Ressortleitung Wissenschaft