Die Kraft der Bilder

Warum Bilder im Netz oft mehr sagen als Worte.

Drucken

Schriftgröße

Instagram greift Snapchat an. Eine neue Funktion namens Stories erlaubt es, Bilder zu bearbeiten und zu teilen, die nach 24 Stunden wieder verschwinden. Die Fotos werden in einer Art Slideshow präsentiert; dabei tauchen sie nicht im Instagram-Profil auf und können auch nicht öffentlich kommentiert werden. Instagram folgt damit dem Erfolgsrezept des Konkurrenten Snapchat, der de facto die gleiche Funktion anbietet. Das könnte interessant werden. Der durchschlagende Erfolg beider Dienste - Instagram hat weltweit rund 500 Millionen, Snapchat etwa 100 Millionen Nutzer - beruht auf der kommunikativen und expressiven Kraft von Bildern. Mit Schnappschüssen kann man Eindrücke aus dem Alltag vermitteln, Erlebnisse mit anderen teilen oder auch nur sich selbst präsentieren. Snapchat hat erkannt, dass diese Art der Kommunikation von ihrer Flüchtigkeit lebt.

Während auf Facebook pausenlos getratscht wird, wirken auf Instagram die Bilder selbst.

Die vorwiegend jungen Nutzer lieben die App nicht nur wegen der Möglichkeiten zur lustigen Bildbearbeitung, sondern weil die Fotos sofort beziehungsweise - im Falle der Stories-Funktion - innerhalb eines Tages wieder gelöscht werden. Diese Funktion könnte nun auch Instagram wesentlich aufwerten. Der Fotodienst war für viele schon bisher eine interessante Alternative zu den geschwätzigen sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter. Während auf Facebook pausenlos getratscht wird, wirken auf Instagram die Bilder selbst. Das ermöglicht interessante ästhetische Begegnungen, die nicht vieler Worte bedürfen. Es wird spannend sein, zu beobachten, wie sich die Plattform weiterentwickelt, wenn die Nutzer einander auch visuelle Geschichten aus ihrem täglichen Leben erzählen können. Gut möglich, dass auf diese Weise ganz neue Kunstformen entstehen. Wie denken Sie darüber? Bitte schreiben Sie mir unter [email protected]