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Wissenschaft

Feindbild Pandemievertrag: Was die WHO wirklich plant

Verschwörungsgläubige behaupten: Der heiß diskutierte Pandemievertrag bedrohe die Freiheit und verordne Zwangsimpfungen. Was ist dran? So gut wie nichts.

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Bösartige Mächte stehen kurz davor, den Staat zu kapern. Das müsste für alle, die nicht als naive Schlafschafe durchs Leben taumeln, klar ersichtlich sein, jedenfalls dann, wenn die dunklen Ahnungen rechtsgerichteter Parteien zutreffen. Von der geplanten „Machtergreifung“ der WHO ist in einer deutschen Petition die Rede. Die Weltgesundheitsorganisation und ihre willfährigen Spießgesellen wollten „unsere geschätzten bürgerlichen Freiheiten“ beschneiden und die „Meinungsfreiheit“ aushöhlen. Martin Rutter wiederum, Gesicht der österreichischen Corona-Demos, rief kürzlich zu Protesten auf, die sich auch gegen den „WHO-Vertrag“ richteten.

Es drohe nicht weniger als der Versuch, „Österreichs Souveränität massiv einzuschränken“, stimmte auch die FPÖ in Gestalt ihres Gesundheitssprechers Gerhard Kaniak in das Lamento ein. Ein Büchlein, das sich ohne allzu große Bedenken der Verschwörungsmythenszene zurechnen lässt, warnt gar vor einer „Gesundheitsdiktatur“, vor „medizinischem Kriegsrecht“, einem globalen „Bioüberwachungssystem“ und vor Zwangsimpfungen. Noch dazu soll die WHO „fast grenzenlos neue Pandemien ausrufen“ dürfen. Die Autorin dürfte nicht ganz verinnerlicht haben, dass es das Wesen einer Pandemie ist, eher nicht vor Grenzen zu stoppen.

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Alwin Schönberger

Alwin Schönberger

Ressortleitung Wissenschaft