V. l. : Christian Horak, Cordula Cerha, Moderatorin Sandra Baierl, Gabriele Faber-Wiener und Herbert Bauer beim Coca-Cola Real Talk
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Coca-Cola Real Talk: Gemeinsam den Mehrweg gehen

Coca-Cola Real Talk. Expertinnen und Experten diskutierten gemeinsam über die soziale Evolution der Nachhaltigkeit.

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Nachhaltigkeit ist ein Thema, an dem keine Branche mehr vorbei kommt, auch der Handel nicht. Es ist mit Dringlichkeiten und Umweltschutzaspekten verbunden, geht in Wahrheit aber noch viel weiter. Denn auch die soziale Tragweite spielt dabei eine große Rolle. Aktuelle Gesetzgebungen verpflichten Unternehmen nicht nur ökologische Regularien einzuhalten, sondern, zugunsten der Nachhaltigkeit, ihre sozialen Aktivitäten zukünftig detailliert zu dokumentieren. Das reicht von den Arbeitsbedingungen über das soziale Engagement bis hin zum ethischen Handeln entlang der Lieferkette. In der Dialogreihe Coca-Cola Real Talk in Kooperation mit dem KURIER und dem Nachrichtenmagazin profil diskutierten Expertinnen und Experten gemeinsam über die zukünftigen Herausforderungen für Unternehmen und die soziale Evolution der ökologischen Nachhaltigkeit.

Mehrweg

Ein Schritt in eine nachhaltigere Zukunft sind Mehrwegflaschen, also Flaschen, die mehrmals wiederverwendet und neu abgefüllt werden können. Mittlerweile gibt es verbindliche Mehrwegquoten, die von Firmen erfüllt werden müssen. Es gehe dabei aber um weit mehr als nur um die Erfüllung von Vorschriften, sondern auch um ein starkes Konsumentenbedürfnis, wie Herbert Bauer, General Manager Coca-Cola HBC Österreich, in den letzten Monaten beobachten konnte. Nach der Einführung von neuen Mehrwegflaschen, unter anderem bei Coca-Cola und Coca-Cola Zero, konnte klare Zustimmung auf Konsumentenseite beobachtet werden. „Uns freut es sehr, dass wir damit starke Impulse setzen können. Wir konnten beobachten, dass sich das Angebot in sehr kurzer Zeit enormer Beliebtheit erfreut“, erklärt Bauer im Talk. Doch auch wenn bei den Menschen das Bewusstsein für Nachhaltigkeit da ist, wird die Umstellung für den Handel dennoch alles andere als einfach, attestiert Cordula Cerha, Handelsexpertin vom Institut für Retailing und Data Science (RDS) an der WU Wien. Zum einen müssten Prozesse neu gedacht werden, was mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Zum anderen ist die große Aufgabe des Handels, den Menschen diese Verhaltensänderung beim Einkaufen zu erklären und beizubringen. „Am besten funktioniert dies, wenn die Konsumentinnen und Konsumenten einen echten Nutzen sehen und verstehen, worum es dabei geht bzw. was sie damit beitragen können“, so die Expertin.

Die Verantwortung alleine auf die Konsumentenseite abzuwälzen, reicht Gabriele Faber-Wiener, Leiterin des Center for Responsible Management, aber nicht aus. Sie sieht auch die Unternehmen in der Pflicht: „Letztlich geht es darum, dass Unternehmen die Verantwortung für die Auswirkungen ihrer Produkte auf die Gesellschaft übernehmen.“ Eine Kritik, die Bauer zum Teil versteht, aber ergänzen will: „Es geht um das Miteinander. Wir müssen als Industrie Lösungen und Infrastruktur bieten. Ich glaube, im Rahmen des Pfandsystems sind wir in der Lage, das zu tun. Aber an einem gewissen Punkt braucht man auch die Konsumentinnen und Konsumenten.“

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Soziale Verantwortung

Doch eine Mehrwegquote allein erfüllt den Anspruch an Nachhaltigkeit, der auch im Rahmen des Green Deals von der EU definiert wurde, noch lange nicht. Unternehmen müssen auch soziale Aspekte erfüllen, wie Chancengleichheit, angemessene Arbeitszeiten oder auch faire Bezahlung. Im Zuge neuer Regularien müssen Firmen ihre soziale Verantwortung daher dokumentieren und vorweisen. Dies sei zwar wichtig, jedoch warnen bereits viele vor einem zu großen bürokratischen Aufwand. Darunter auch Generalsekretär der Industriellenvereinigung, Christoph Neumayer. Er rät zur Vorsicht, da Unternehmen, vor allem im Mittelstand, durch neue Vorschriften nicht überfordert werden dürfen. „Wir sollten in der Regulatorik motivieren, sodass wir die angestrebten Ziele auch erreichen und umsetzen können.“

Für Christian Horak, Managing Partner von EY Parthenon Strategy, ist das neue Regelwerk kein Grund für Pessimismus. Er mahnt, dass man die ökologischen und sozialen Werte als Gesamtkonzept in die Unternehmen integrieren müsse und sich nicht allein auf Regularien versteifen dürfe. „Unternehmen, die verstehen, dass man das Soziale auch als wichtigen Basisteil eines Gesamten zu sehen hat, gehen mit den Regularien auch leichter um“, so der Experte.

Transparenz

Viele Start-ups setzen daher von Beginn an auf nachhaltige ökologische und soziale Grundwerte in ihrer gelebten Unternehmensphilosophie. Matthias Nadrag ist Initiator von „Energiegemeinschaft Österreich“, ausgezeichnet mit dem von Coca-Cola unterstützten Get Active Social Business Award 2023. Dieses Siegerprojekt setzt sich konkret gegen Energiearmut in Österreich ein. Auch Nadrag wünscht sich mehr Soziales, vor allem mehr Transparenz: „Mein wesentlicher Wunsch ist Ehrlichkeit in der Kommunikation.“

Die Herausforderungen für (Handels-)Unternehmen liegen in Zukunft also nicht nur auf einer ökologischen, sondern auf einer sozialen Transformation. Ein Weg, den wir aber auch als Gesellschaft mitgehen müssen – im Sinne der Nachhaltigkeit.

KURIER Inside Spezial Mehrweg:

Eine hochkarätige Runde diskutiert über Lösungen und ob sich das Konsumverhalten nachhaltig verändert. 

Freitag, 17.5. um 16.30 Uhr auf KURIER TV