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Bad Ischl im Kulturhauptstadt-Fieber: Es klimpert, schlagwerkt und gongt!

Bad Ischl ist Kaiserstadt, Kurort und neuerdings auch europäische Kulturhauptstadt. Wie geht der oberösterreichische Ort mit dem Titel um?

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Die Schrift an der Wand wirkt, als habe ein Riese auf sich aufmerksam machen wollen. An der Außenmauer der Alten Post in Bad Ischl flattert ein Gerüstschutznetz, wie man es von Baustellen kennt. In pinkem Kreuzstich ist darauf großformatig ein Spruch gestickt: „Solong ois bleibt, weils oiwei scho so woa, bin i Feminist:in.“

Der Satz der Künstlerin Katharina Cibulka ist Teil eines Großprojekts. Seit dem vergangenen Wochenende, nach Show-Eröffnung und Prominentenauflauf, ist das Salzkammergut offiziell europäische Kulturhauptstadt, 23 Gemeinden der Region mit ihren 140.000 Bewohnerinnen und Bewohnern teilen sich den Titel.

Verlassen von allen Riesen ist Bad Ischl an diesem frostigen Montagvormittag. Vereinzelte Passanten in der Pfarrgasse, der wenige Gehminuten vom Bahnhof entfernt gelegenen Fußgängerzone. Kleinstadtalltag unter grauem Himmel. Solong ois bleibt.

Im Großen zeigt sich die Kulturhauptstadt Bad Ischl auf Häuserwänden. Im Kleinen muss man sie in der sogenannten Bannerstadt aufspüren. Es ist eine Suche, die einen vom Sudhaus ins Sudlhaus führt, worüber später noch zu reden sein wird.

Wolfgang   Paterno

Wolfgang Paterno

ist seit 2005 profil-Redakteur.