Ein Wahlplakat für Dr. Michael Ludwig in Wien auf einer regnerischen Straße.
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In Wien geht es um die Wurst: Die Plakate zur Wien-Wahl 2025

Wahlkampf ist Wortkampf: Wien stimmt am 27. April über neue Gemeinderats- und Bezirksvertretungen ab. Eine Stilkritik.

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Wahlkampf ist Wortkampf. Wahlplakatständer und Wandplakate gehören bis Ende April zu Wiens Stadtmöblierung. Was darauf zu lesen ist? Prosa und Vers? Gar Lyrisches? Mitnichten. Es handelt sich um Überschriftentexterei, Wortfetzenfolgen aus dem Grundkurs Politik-PR. Flächendeckendes Heischen nach Aufmerksamkeit, temporäre Blickfängerei, dekoriert mit Floskeln und Slogans, garniert mit übergroßen Gesichtern.

Ein Wahlplakat der ÖVP Wien mit der Aufschrift „Wien wieder sicher machen“.
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Ein Wahlplakat von Dominik Nepp (FPÖ) mit der Aufschrift „Fleißige belohnen statt Asylmillionen“.
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Ein Wahlplakat mit der Aufschrift „Ludwig g'winnt eh. KPÖ macht den Unterschied“.
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Ein Wahlplakat der Grünen mit der Aufschrift: „Ihr könnt ‚Klima‘ nicht mehr hören, wir die Vögel.“.
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Ein Wahlplakat der SPÖ mit Bürgermeister Michael Ludwig und einer älteren Frau in Wien.
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Ein Wahlplakat der ÖVP mit dem Slogan „Wien bleibt Wien“ und dem Spitzenkandidaten Karl Mahrer.
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Ein Wahlplakat der ÖVP Wien mit der Aufschrift „Wien wieder gesund machen“.
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Ein Wahlplakat für das „Team HC Strache“ wirbt für „Sicherheit & Ordnung Jetzt!“.
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Ein Wahlplakat der Partei NEOS mit der Aufschrift „Wien ist Vielfalt, nicht Einfalt.“.
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Einmal kurz angenommen, bei Wahlplakaten handelte es sich um eine eigene Textsorte, deren Bezeichnung sehr frei nach Friedrich Glauser gewählt sei. Glauser, einer der großen Kriminalautoren des vergangenen Jahrhunderts, verkündete in einem Brief, dass er eines seiner Bücher keinesfalls als poetisch gelungen, bestenfalls als „pötisch“ brauchbar betrachtete. Pötische Politik-Pötik ziert gegenwärtig Wiens Wände und Plakatständer.

Wolfgang Paterno

Wolfgang Paterno

ist seit 2005 profil-Redakteur.