Profil-Morgenpost

Adieu, Twitter, servus Bluesky – Die Internet-Elite steigt in den Himmel auf

Gehören Sie schon zu den Auserwählten, die einen Einladungscode zum „neuen Twitter“ bekommen haben?

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 „Eine Ära geht zu Ende“ am Mittwoch wurde auf sms.at mit diesen Worten bekannt gegeben, dass die Nachrichtenplattform eingestellt wird. In der Zwischenzeit wandern immer mehr Twitter-User:innen zu Bluesky. Seitdem Elon Musk die Kurznachrichten-Plattform Twitter gekauft hat, hat sich einiges verändert. Beispielsweise der Name – seit Juli heißt Twitter X, auch das Logo, der ehemals himmelblaue Vogel, ist jetzt ein schwarzes X. Früher konnte man auf Twitter twittern, jetzt wird auf X gepostet.

Das „neue, alte Twitter“

Seit Musks X-Übernahme versuchen andere Plattformen, wie Mastodon oder Threads – das von Meta gegründet wurde und vorerst in Europa nicht verfügbar ist – ihr Glück und wollen das „neue, alte Twitter“ werden.

Vor zwei Wochen wurde nun bekannt, dass X künftig zahlungspflichtig werden könnte – diese Nachricht kam bei vielen User:innen nicht gut an. Als Antwort darauf wechseln nun immer mehr X-Nutzer:innen auf die von Twitter-Gründer Jack Dorsey gelaunchte Alternative Bluesky. Für Bluesky muss man zwar nichts zahlen, sich registrieren darf jedoch nur, wer einen Einladungscode hat – diesen bekommen Bluesky-User:innen, die schon länger auf der Plattform aktiv sind. Mittlerweile sind viele – auch österreichische – Journalist:innen und Medienhäuser in den blauen Himmel gekommen.

Twitter war einst das Netzwerk, auf dem Debatten regierten – ein Paralleluniversum, auf dem bekannte Persönlichkeiten ihre ehrliche, ungefilterte Meinung teilten, eine Plattform, auf der innenpolitische Skandale diskutiert wurden. Kann man sich dieselbe Dynamik von Bluesky auch erhoffen?

Diskutiert wurde dort jedenfalls schon heiß zum innenpolitischen Thema dieser Woche: Die Regierung präsentierte am Donnerstag nach monatelangem Ringen einen Entwurf des Informationsfreiheitsgesetzes. Unter anderem wurde darüber debattiert, dass laut Entwurf nur Gemeinden mit mehr als 5000 Einwohner:innen dazu verpflichtet sein sollen, Informationen zu erteilen, wenn nichts gegen die Auskunft spricht. In einem Zwischenentwurf hieß es sogar noch, dass das Amtsgeheimnis für Gemeinden ab 10.000 Einwohner:innen fallen würde. Dennoch ist ein Gutteil der österreichischen Gemeinden nach wie vor nicht von den neuen Regelungen betroffen. 

Was denken Sie: Hat Bluesky das Potenzial, sich tatsächlich durchzusetzen? Wie realistisch ist es, dass über 300 Millionen Twitter-User:innen ihr Netzwerk wechseln? Immerhin: Medienberichten zufolge sollen sich bereits über eine Million Menschen im blauen Himmel eingeloggt haben. Unter ihnen sind österreichische Twitter-Größen wie ZiB2-Anchorman Armin Wolf, der sein Profil angelegt hat, bisher aber noch nicht aktiv ist. Auch die profil-Redaktion ist auf Bluesky bereits vertreten Sie können uns hier folgen.

Natalia Anders

Natalia Anders

ist Teil des Online-Ressorts und für Social Media zuständig.