Österreich

Angewandte-Rektorat findet Inhalte der Palästina-Kundgebung „inakzeptabel“

Die jüdische Hochschüler:innenschaft berichtet über antisemitische Vorfälle bei einer Palästina-Kundgebung auf der Universität für angewandte Kunst. Das Rektorat hat nun Stellung genommen.

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Nach Kritik an antisemitischen Vorfällen an der Universität für angewandte Kunst hat sich das Rektorat nun mit einem Statement zu Wort gemeldet: „In den sozialen Medien kursiert ein Video mit Aussagen, die dort offenbar getätigt wurden, deren Inhalt völlig inakzeptabel ist.“ Weiterhin gelte zudem ein Statement des Rektorats aus dem Oktober: „Wir sind entsetzt über den grauenhaften Angriff der Hamas auf Israel. Wir dulden keinen Terror, keine Form des Antisemitismus und keine Relativierung des Existenzrechts Israels. Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Opfern des Angriffes, ihren Angehörigen, den Geiseln und es gilt den Menschen, die in Folge des Angriffs zu Opfern werden,“ heißt es darin. 

Das Rektorat betont, dass die Kundgebung keine Veranstaltung der Universität war, nicht von der Universität genehmigt war und auch nicht von ihr unterstützt wurde. „Laut Auskunft des Versammlungsreferates der LPD Wien war eine Demonstration mit dem Titel ‚Protest von Studierenden gegen die Universitätspolitik‘ vor der Universität angemeldet worden, deren Veranstalter:innen sich im Vorfeld der Demonstration den Eingangsbereich der Universität zu eigen gemacht haben“, so die Universität auf Anfrage.  

Das angesprochene Video wurde auf dem Twitter-Account der jüdischen Hochschüler:innen geteilt. Darin sagt eine Rednerin auf Englisch: „Es ist wichtig, aufzuhören den Fakt zu erwähnen, dass es am 7. Oktober eine Aggression gegen Israel gegeben hat. Da war keine Aggression.“ Vertreter:innen der jüdischen Hochschüler:innen haben daraufhin begonnen zu filmen. „No filming“, hört man daraufhin in dem kurzen Video, bevor ein „Leave now“-Sprechchor einsetzt. 

Der Präsident der jüdischen Hochschüler:innen, Alon Ishay, sagt zu profil: „Es gehört zu unserer Arbeit solche Kundgebungen zu dokumentieren, einfach aus dem Grund, dass es dort sehr oft zu antisemitischen Aussagen kommt.“ Jedes Mal, als er oder seine Kolleg:innen begonnen haben zu filmen, seien die Anwesenden feindseliger geworden. „Als eine Rednerin angefangen hat zu sagen, dass die Menschen, die in den Kibbutzim an der Grenze von der Hamas massakriert wurden, keine unschuldigen Zivilist:innen waren – das ist nicht im Video zu sehen – habe ich angefangen, nochmal zu filmen“, berichtet Ishay. 

Das Statement von Alon Ishay wurde um 14:15 ergänzt.

Lena Leibetseder

Lena Leibetseder

ist seit 2020 im Online-Ressort bei profil und Teil des faktiv-Teams. Schreibt über Popkultur und Politik.