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Arbeitslosenzahlen: Von einer Krise in die nächste

Die Zahl der Arbeitslosen ist zuletzt leicht gesunken. Aber mit diesem positiven Trend wird es bald wieder vorbei sein.

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Arbeitsministerin Christine Aschbacher ist um ihren Optimismus zu beneiden: "Die Monatszahlen im September zeigen, dass sich der Arbeitsmarkt im Sommer solide entwickelt hat", erklärte sie am Donnerstag der Vorwoche. Es habe "einen weiteren Rückgang der krisenbedingten Arbeitslosigkeit" gegeben.

PK ARBEITSMINISTERIN ASCHBACHER UND SOZIALPARTNER

Zwei Stunden nach diesen sonnigen Aussichten gab der steirische Motorenbauer AVL List bekannt, dass bis Jahresende 220 Mitarbeiter in Graz abgebaut werden. Es war die bisher jüngste in einer ganzen Reihe von schlechten Nachrichten aus bekannten Großunternehmen. Zuvor hatten unter anderem die Casinos Austria, der Luftfahrtzulieferer FACC, Voestalpine, Swarovski und Mayr-Melnhof die Streichung von jeweils mehreren Hundert Jobs in Aussicht gestellt. Der Lkw-Hersteller MAN will sein Werk in Steyr bis 2023 überhaupt schließen; rund 2300 Beschäftigte werden davon betroffen sein.

Zuwachs in Tirol am größten
Die Maßnahmen gegen das Coronavirus haben den heimischen Arbeitsmarkt erschüttert. Einen derart massiven Einbruch gab es seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Aktuell sind um 20 Prozent mehr Menschen arbeitslos als vor einem Jahr. Am größten ist der Zuwachs in Tirol mit einem Plus von fast 42 Prozent. Die Opposition fordert mehr Engagement der Regierung im Kampf gegen die Arbeitslosigkeit. Doch so lange die rigorose Virusbekämpfung und ein drohender zweiter Lockdown die Wirtschaft lähmen, kann sich der Arbeitsmarkt nicht erholen. Weitere Negativrekorde sind zu erwarten.