Sozialministerin Korinna Schumann bei einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt vor einer Fahne von Österreich und der EU

Halbe-Halbe im Alter: Was die Regierung bei den Pensionen plant

Immer mehr Rentner, aber in Relation dazu weniger Erwerbstätige: Wie kann Österreich seine Pensionen sichern? Die Dreierkoalition plant eine große Reform – für später.

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Seite 99, letzter Absatz, enthält eine entscheidende Passage im Regierungsprogramm: Sie sichert den Neos lang geforderte Reformen zu, bietet aber ausreichend Spielraum für ÖVP und SPÖ, um genau diese Reformen zu verhindern. Denn die Dreierkoalition einigte sich auf folgenden Satz im Pensionskapitel: „Ein gesetzlicher Nachhaltigkeitsmechanismus wird eingeführt, um die langfristige Finanzierbarkeit und Stabilität des Pensionssystems zu gewährleisten.“ Hinter diesen verklausulierten Zeilen steckt ein klarer Deal: Falls die staatlichen Pensionsausgaben höher steigen als geplant, folgt eine große Reform – mit strengeren Anspruchsvoraussetzungen, geringeren Zuschüssen oder einem höheren Antrittsalter. Wichtiger Nachsatz: Zu diesen Einschnitten soll es, wenn überhaupt, erst ab 2030 kommen. Also dann, wenn eine neue Regierung im Amt ist. Ob sie diese Reformen dann auch tatsächlich umsetzt, ist völlig offen.

Iris Bonavida

Iris Bonavida

ist seit September 2022 als Innenpolitik-Redakteurin bei profil. Davor war sie bei der Tageszeitung "Die Presse" tätig.