Schule

Lehrermangel: Quereinsteiger auch für Volksschulen

Das Unterrichtsministerium dürfte seine Quereinsteiger-Offensive auf Volksschulen ausweiten. Die waren bisher Tabu für Nicht-Pädagogen. Grund ist die extreme Personalnot in manchen Bundesländern.

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Wie in der aktuellen profil-Cover-Story beschrieben, wurden bisher 900 Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger in ganz Österreich über das Programm "Klasse Job" angeworben. Der Großteil startet in Neuen Mittelschulen. Sie müssen ein Fachstudium und eine dreijährige Berufspraxis mitbringen. Die pädagogische Ausbildung können sie neben dem Job nachholen.

Volksschulen waren bisher Tabu für Menschen ohne einschlägige Pädagogik-Ausbildung. Doch nun ist eine Ausweitung von "Klasse Job" auch auf die Primärstufe "in Diskussion", heißt es aus dem Unterrichtsministerium. "Eine Arbeitsgruppe der Pädagogischen Hochschulen beschäftigt sich derzeit mit den Anforderungen eines entsprechenden pädagogischen Begleitstudiums." Damit reagiert Unterrichtsminister Martin Polaschek auf die extreme Personalnot in manchen Bundesländern. 

In den Volksschulen ist der Personalmangel besonders eklatant.

Bildungsdirektion Vorarlberg

„In der Primärstufe ist der Personalmangel besonders eklatant“, heißt es etwa aus Vorarlberg. Auch aus Wien, Oberösterreich und Salzburg kommen auf profil-Nachfrage positive Signale für eine Öffnung. Aus der Steiermark heißt es hingegen: „In Volksschulen stehen weniger Fachkenntnisse, sondern methodisch-didaktische Kompetenzen im Vordergrund. Deswegen sind keine Quereinsteiger vorgesehen.“ Niederösterreich meldet derzeit keinen Bedarf, sieht die Entscheidung aber beim Unterrichtsminister.

Clemens   Neuhold

Clemens Neuhold

Seit 2015 Allrounder in der profil-Innenpolitik. Davor Wiener Zeitung, Migrantenmagazin biber, Kurier-Wirtschaft. Leidenschaftliches Interesse am Einwanderungsland Österreich.