Eine Szene aus dem Ibiza - Video

profil-Morgenpost: Kein Sex und keine Drogen in Ibiza

Im profil-Interview sprechen Bastian und Frederik Obermayer über ihr neues Buch „Die Ibiza-Affäre“, Heinz-Christian Strache, Johann Gudenus und die FPÖ.

Drucken

Schriftgröße

Ibiza ist popkulturell längst zum Synonym geworden: Sex, Drogen, Korruption. Nun haben zwei der an der Aufdeckung des Falles beteiligte Journalisten der Süddeutschen Zeitung ein Buch geschrieben. Frederik Obermaier und Bastian Obermayer gehören zu den wenigen Menschen, die das gesamte Bildmaterial aus der Finca gesichtet haben. In einem Gespräch mit profil erzählen sie, was auf den rund 20 Stunden Band zu sehen ist.

Oder besser gesagt: Was nicht.

Denn Sex oder Drogen fehlen vollkommen. „Es gibt keine sexuellen Handlungen, noch nicht mal Baggerversuche oder Anzüglichkeiten. Und es ist auch niemand zu sehen, der in der Ibiza-Villa Drogen nimmt, außer Alkohol und Zigaretten“, sagen die Obermayers im Gespräch mit profil. Das sollte jene beruhigen, die sich fragen, was noch alles auf den Ibiza-Videos lauert.

Andererseits bleibt von den drei Synonymen somit laut den Deutschen nur eines: mögliche Korruption. profil ist diese Woche wieder Fragen nachgegangen, die von der Ibiza-Affäre angestoßen wurden. Sie drehen sich um FPÖ-Vereine und das – wohl auch politische – Geschäft mit dem Glücksspiel.

Denn während Sex und Drogen auch für einen Spitzenpolitiker in den privaten Bereich fallen, ist die Frage nach Anfälligkeit oder Neigung zur Korruption eine durchaus öffentlich relevante.

Die Ex-FPÖ-Spitze muss sie sich weiterhin gefallen lassen. Oder wie es die deutschen Journalisten ausdrücken: Wenn Strache jetzt – wie jüngst in dem Interview mit einem russischen TV-Sender – sagt, er wäre aufgestanden und gegangen, wenn er Drogen gesehen hätte, dann ist meine Frage: Und als es um Korruption ging, ist er stundenlang sitzen geblieben - das war also kein Problem?“.