profil-Morgenpost: Es werde Licht!

Guten Morgen!

Drucken

Schriftgröße

Haben Sie es diese Woche auch gesehen, das Licht am Ende des Tunnels? Nein, ich spreche nicht von der Angelobung von US-Präsident Joe Biden. Obwohl das sicherlich ein Lichtblick war. Ob mit dem neuen Präsidenten der Trump-Spuk in den USA nun ein für alle Mal vorbei ist, erklärt Ihnen übrigens unsere Außenpolitik-Redaktion an dieser Stelle.

Ich spreche von einem anderen Licht: dem Sonnenlicht. Es war Mittwoch Mittag und während in den USA die letzten Flaggen für die Angelobung vorbereitet wurden, habe ich das Home Office zum ersten Mal in dieser Woche verlassen. Und da sah ich sie: glückliche Menschen, mit einem Becher Kaffee in der Hand, auf Bänken am Marktplatz sitzend, ihre Gesichter freudig zur Sonne streckend. Ich habe mich dann für ein paar Minuten dazugesetzt. Natürlich mit Abstand! Aber in diesen dunklen Zeiten muss man jeden lichten Moment nützen. Und sei er noch so kurz.

Bürgermeister und Sonnenkönige

Über das Licht wurde im Zuge der Pandemie ja schon ausführlich gesprochen. Bundeskanzler Sebastian Kurz hat das Licht am Ende des Tunnels bereits im August gesehen. Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel erst vor rund einem Monat. Manche Politiker dürften in letzter Zeit allerdings zuviel davon abbekommen haben. Nachdem nach langem Warten nun endlich die ersten Corona-Impfungen verabreicht werden, gerierten sich manche Bürgermeister im Lande wie Sonnenkönige und  drängelten sich ungeniert in der Schlange vor. Das wiederum führte umgehend zu einem neuen Phänomen: Impfneid! Was davon zu halten ist, können sie hier in unserem aktuellen Innenpolitik-Podcast nachhören.

Der Pandemie-Schatten

Apropos Phänomen. Wo Licht ist, da ist bekanntlich auch Schatten. Und umso länger diese Pandemie dauert, desto größer wird auch der Schatten, den sie wirft. Das sehen wir vor allem an den zahlreichen Demonstrationen der letzten Wochen gegen die Coronamaßnahmen. Diese ziehen von rechtsextremen Rabauken bis zu linken Naturheilern alle möglichen Gruppen an.  Mit diesem Phänomen - und mit allen Grauschattierungen dazwischen - beschäftigt sich unsere kommende Titelgeschichte. Sollten Sie noch kein Abo haben, zu einem Testabo geht es hier.

Bis zum Erscheinen wünsche ich Ihnen ein paar sonnige Tage. Wir alle können sie gut gebrauchen.

Stephan Wabl

PS: Gibt es etwas, das wir an der „Morgenpost“ verbessern können? Das Sie ärgert? Erfreut? Wenn ja, lassen Sie es uns unter der Adresse [email protected] wissen.