Sommerschul-Schwänzer

In Wien sind 13 Prozent der angemeldeten Sommer-Schüler bis dato nicht erschienen, in Niederösterreich vier Prozent.

Drucken

Schriftgröße

Seit 24. August läuft in Wien, Niederösterreich und im Burgenland die Corona-Sommerschule. In den restlichen Bundesländern startet sie am Montag. In zwei Wochen täglich von acht bis 12 Uhr sollen Schüler mit schlechtem Deutsch Defizite abbauen. Die Anmeldung war freiwillig, einmal eingetragen, gilt jedoch die Schulpflicht. In Wien sind dennoch 13 Prozent nicht erschienen, zeigen Zahlen aus dem Bildungsministerium. In Niederösterreich sind bis dato vier Prozent der Sommerschule ferngeblieben. 

Im Vorfeld mutmaßten Wiener Lehrer, dass nicht alle Eltern den verpflichtenden Charakter der Anmeldung verstanden hätten, etwa aus sprachlichen Gründen. Aus dem Unterrichtsministerium heißt es: „Nicht alle Kinder fehlen unentschuldigt. Manche sind einfach krank.“ 

Die erstmals aktivierte Sommerschule war für alle Schüler aus Deutschförderklassen gedacht. Aber auch für andere Schüler, die in Deutsch zwischen vier und fünf standen oder jene, die wegen des Lockdowns einen besonderen Aufholbedarf haben. 

Ursprünglich angemeldet haben sich österreichweit 23.000 Schüler aus dieser Zielgruppe. In Wien konnten 58 Prozent der Schüler mit großen Deutschdefiziten erreicht werden. In Niederösterreich, der Steiermark und Salzburg war der Zuspruch ähnlich. In Oberösterreich konnten nur 44 Prozent motiviert werden, im Gegensatz zu Tirol und Vorarlberg mit 76 bzw. 86 Prozent. 

Im Burgenland sind drei Viertel der Zielgruppe dabei. Nur zehn Schüler sind in der ersten Woche nicht erschienen. Dafür sind drei gekommen, die gar nicht angemeldet waren.

Clemens   Neuhold

Clemens Neuhold

Seit 2015 Allrounder in der profil-Innenpolitik. Davor Wiener Zeitung, Migrantenmagazin biber, Kurier-Wirtschaft. Leidenschaftliches Interesse am Einwanderungsland Österreich.