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Grüne Welle

Zertifizierungen für Immobilien sollen beweisen, dass ökologische Kriterien beim Bauen berücksichtigt werden. Aber wird damit tatsächlich etwas für den Klimaschutz getan?

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von Robert Prazak

Eine Schule in der Seestadt Aspern in Wien, ein Lehrlingsheim der ÖBB und eine Universitätsklinik in Graz sind auf den ersten Blick nicht zu vergleichen. Und doch haben diese Immobilien eine Parallele: Sie haben ein Zertifikat als ökologisch einwandfreies Projekt bekommen. Selbst wenn der Begriff Green Building inzwischen etwas aus der Mode gekommen ist, kommt heute kaum eine Gewerbeimmobilie in Österreich ohne eine grünen Zertifikat aus. Ob Büroturm, Supermarkt oder Gewerbepark: Damit soll bewiesen werden, dass Projekte nicht nur auf den Klimaschutz, sondern auch auf soziale Aspekte Rücksicht nehmen. Die Gründe: Einerseits lassen sich solche Projekte leichter verkaufen, andererseits können Besitzer und zukünftige Mieter auf diese Weise ihre grüne Gesinnung zur Schau stellen.

"Die Zahl der Gebäudezertifizierungen in Österreich ist stark gewachsen, vor allem bei Gewerbeimmobilien – in diesem Bereich gibt es eine beinahe vollständige Durchdringung", sagt Peter Engert, Geschäftsführer der Österreichischen Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI), die hierzulande das Pendant zum deutschen DGNB Gütesiegel vergibt. Auch bei Handelsimmobilien wie Supermärkten gelten Zertifizierungen heute fast schon als Muss, denn die großen Handelskonzerne brauchen sie für ihre CSR-Berichte und als Beweis für klimafreundliche Ausrichtung. Weitaus weniger sind solche Gütesiegel hingegen noch für den Wohnbau; höchstens im sozialen Wohnbau könnten sie in absehbarer Zeit eine Rolle spielen.

"Die Sanierungsquote ist derzeit viel zu niedrig."

Peter Engert, Geschäftsführer der Österreichischen Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI)

Weitere Informationen finden Sie unter www.ogni.at.